Lieferkette : EU und USA wollen mit vier Prinzipien die globalen Lieferkettenprobleme angehen

Zwei Businessmänner beim Handschlag
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Zahlreiche Länder haben sich in einer gemeinsamen Erklärung dazu entschlossen "bei der Krisenbewältigung zusammenzuarbeiten, um kurzfristige Unterbrechungen und Engpässe in den Bereichen Transport, Logistik und Versorgungskette sowie die langfristigen Herausforderungen in Bezug auf die Widerstandsfähigkeit zu verringern".

Die Erschütterungen der globalen Lieferketten durch Pandemien, Kriege und Konflikte, extreme Klimaeinflüsse und Naturkatastrophen hätten die dringende Notwendigkeit deutlich gemacht, die Lieferketten weiter zu stärken, kurzfristige Störungen zu verringern und zu beenden und langfristige Widerstandsfähigkeit aufzubauen. "Dies ist eine globale Herausforderung, die wir entschlossen und kooperativ angehen wollen", heißt es in der Erklärung vom 20. Juli.

Mit dabei sind Australien, Brasilien, Costa Rica, Kanada, die Demokratische Republik Kongo, die Europäische Union, Frankreich, Deutschland, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Mexiko, die Niederlande, die Republik Korea, Singapur, Spanien, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten. Man wolle diese Arbeit "gemeinsam mit Unternehmen, Arbeitnehmern, Wissenschaftlern, Gewerkschaften und der Zivilgesellschaft, einschließlich Frauen, Vertretern lokaler und anderer Gemeinschaften" durchführen.

Dabei will man am Aufbau "kollektiver, langfristig belastbarer Lieferketten auf der Grundlage internationaler Partnerschaften" arbeiten. Um das zu erreichen, wollen die Länder einige Grundsätze für Lieferketten befolgen.

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Diese Länder haben an der Erklärung mitgewirkt

Australien, Brasilien, Costa Rica, Kanada, die Demokratische Republik Kongo, die Europäische Union, Frankreich, Deutschland, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Mexiko, die Niederlande, die Republik Korea, Singapur, Spanien, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten.

Vier Prinzipien gegen die globalen Lieferkettenprobleme

Erhöhte Transparenz ist dabei der erste Punkt, der in der Erklärung angesprochen wird. Man beabsichtige, "die Transparenz in Absprache mit dem Privatsektor, der Zivilgesellschaft, den verschiedenen Regierungsebenen und anderen relevanten Interessengruppen im Einklang mit den innerstaatlichen Rechtsvorschriften der Teilnehmer und ihren internationalen Verpflichtungen zu fördern."

Soweit möglich sollen gemeinsame Konzepte und Frühwarnsysteme für potenzielle, sich abzeichnende und systematische Versorgungsprobleme gefördert werden.

Die Erklärung sieht außerdem vor, "die Diversifizierung zu fördern und die globalen Kapazitäten für vielfältige, zuverlässige und nachhaltige Quellen für Materialien und Inputs, Zwischenprodukte und Fertigwaren in vorrangigen Sektoren sowie die Kapazitäten der Logistikinfrastruktur zu erhöhen".

Dabei sollen Möglichkeiten zur Förderung öffentlicher und privater Investitionen in Lieferketten in prioritären Sektoren untersucht und Partnerschaften und Ko-Investitionen für den Zugang zu und die Entwicklung von umwelt- und sozialverträglich beschafften Materialien und Inputs gefördert werden.

"Wir wollen die Einbeziehung kleiner und mittlerer Unternehmen in vorrangige Lieferketten fördern", heißt es. Auch die Übernahme digitaler Technologien durch Kleinst-, Klein- und mittelständische Unternehmen soll gefördert werden.

Vorhersehbarkeit sei wichtig für widerstandsfähige Lieferketten, man werde sich daher bemühen, "zusammenzuarbeiten, um Vorhersehbarkeit, Offenheit, Fairness und Nichtdiskriminierung in unseren Wirtschaftsbeziehungen zu fördern, wenn sie sich auf unsere Lieferketten auswirken."

Zur Förderung der Sicherheit in der Lieferkette beabsichtigen die Länder laut Erklärung, ihre "Konsultationen zu vertiefen, um Risiken, die sich aus Lieferabhängigkeiten und potenziellen Schwachstellen in kritischen Infrastrukturen ergeben, zu ermitteln und anzugehen." Man wolle zusammenarbeiten, um gegenseitige Schwachstellen zu beseitigen und "die Korruption zu bekämpfen, um die Sicherheit der Lieferkette zu fördern."

Zuletzt steht das Thema Nachhaltigkeit auf der Agenda. Globale Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusstes Geschäftsgebaren über die Lieferketten hinweg soll ebenso gefördert werden wie auch "die Ziele, die in den einschlägigen multilateralen Umweltabkommen, denen wir beigetreten sind, festgelegt sind, einschließlich des Rahmenübereinkommens der Vereinten Nationen über Klimaänderungen (UNFCCC) und des Pariser Abkommens."

Dazu sollen verantwortungsvolle Geschäftspraktiken eingeführt werden. Man "erkenne an wie wichtig es ist, unsere jeweiligen Verpflichtungen im Rahmen internationaler Arbeitsübereinkommen, die von den jeweiligen Ländern ratifiziert wurden, entlang der gesamten Wertschöpfungskette umzusetzen, um sicherzustellen, dass die Eröffnung neuer Beschaffungs- oder Lieferkettenoptionen nicht zu einer Verkürzung bestehender Verpflichtungen zur Einhaltung der Menschenrechte führt."

Dazu zähle auch die Absicht, bei der Beseitigung von Zwangsarbeit in globalen Lieferketten mitzuwirken. Die Länder wollen auch den verstärkten Einsatz von recycelten Materialien und Produktkomponenten fördern und eine faire und nachhaltige Herstellung unterstützen - einschließlich der Kreislaufwirtschaft, der Bioökonomie und anderer Ansätze, die den Kampf gegen den Klimawandel, den Verlust der biologischen Vielfalt und die Umweltverschmutzung vorantreiben.