Lieferkette : Wie die Renault-Gruppe mit einem Supply Chain Control Tower die Inbound-Logistik steuert

Supply Chain Control Tower der Renault Gruppe, Lieferkette, Digitalisierung
© Renault Group

Shippeo hat sich die multimodale Supply Chain Transparenz auf die Fahnen geheftet und stellt nun mit dem Transportation Process Automation (TPA) einen Ansatz für die Automatisierung im Supply Chain Management vor. Die Daten gehen dabei auf Shippeos Visibility Platform zurück.

„Damit Supply Chains in einer immer komplexeren, volatileren und unsicheren Welt nicht nur zuverlässig laufen, sondern auch widerstandsfähig sind, muss das Transportwesen agiler als jemals zuvor werden," so Anand Medepalli, Chief Product Officer bei Shippeo. „Agiler zu sein heißt, die richtigen Informationen zum richtigen Zeitpunkt zur Hand zu haben, um Entscheidungen zu treffen. Das Problem dabei: Die benötigten Informationen sind entweder nicht verfügbar, nicht zugänglich oder abgeschottet im Silo. TPA verknüpft Datensilos und bildet den gesamten Transportprozess von der Planung bis zur Bezahlung ab.”

Ein Beispiel für den Einsatz von TPA ist der Supply Chain Control Tower der Renault Gruppe. Diesen hat der Autobauer entwickelt, um damit seine Inbound-Logistik in seinen 35 Werken rund um den Globus in Echtzeit steuern zu können. Im Rahmen der Entwicklung hat sich Shippeo mit Google Cloud zusammengetan. „Der Renault Group Supply Chain Control Tower baut auf Googles Cloud & AI-Plattform und Shippeos Visibility-Daten auf. Er hilft uns dabei, effizienter und kosteneffektiver zu sein und unseren Kunden ein gleichbleibendes Serviceniveau zu bieten", sagt Jean-François Salles, VP Supply Chain Renault Group.

Der Renault Supply Chain Group Control Tower arbeitet in zwei Etappen, um Störungen zu entschärfen. In erster Instanz gibt das System für Teile, die transportiert werden müssen, eine Warnung heraus, sobald deren voraussichtliche Ankunftszeit den Zeitpunkt, an dem besagtes Teil für die Produktion nicht mehr verfügbar sein wird, überschreitet. Als Nächstes nutzt die Plattform Künstliche Intelligenz und Orchestration Intelligence, um logische Gegenmaßnahmen zu empfehlen. Das System liefert zusätzlich auch Kostenschätzungen, um User zu unterstützen, die bestmögliche Entscheidung zu treffen und einen Produktionsstopp zu vermeiden.

„Das senkt den Stresspegel unserer Mitarbeiter:innen erheblich und nimmt ihnen die Angst vor falschen Entscheidungen", so Salles weiter. „Außerdem haben wir seit Einführung des Supply Chain Control Tower die Anzahl von Expedits, Produktionsstopps und unfertiger Fahrzeuge um 50 Prozent reduziert."

Für Louisa Loran, Director of Global Strategic Industries, Transportation, Logistics and Supply Chain bei Google Cloud, liegt das Potenzial in der Bündelung der Leistungsfähigkeit von Cloud und KI, um globale Supply Chains effizienter zu gestalten. „Wir betrachten Supply Chains durch die Datenbrille und führen Datensilos auf einer Cloud-basierten Plattform zusammen. Dies ist der erste Schritt, Unternehmen dabei zu helfen, die Transparenz zu erhöhen und manuelle Prozesse zu reduzieren", so Loran.