Cybercrime : Logistik-Branche ist stark von Ransomware betroffen

Vermummte Person vor Bildschirm
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Laut einer neuen Studie von NordLocker ist die Logistik- und Transportbranche die siebte Branche, die am ehesten von Ransomware betroffen ist. Eine Analyse von 1.200 Unternehmen, die zwischen 2020 und 2021 von Cyber-Erpressung betroffen sind, zeigt, in welchen Bereichen des Marktes Ransomware am weitesten verbreitet ist. Ransomware sind Schadprogramme, mit deren Hilfe ein Eindringling den Zugriff des Computerinhabers auf Daten, deren Nutzung oder auf das ganze Computersystem verhindern kann.

Die Untersuchung von NordLocker hat ergeben, dass von 35 identifizierten Branchen die siebtgrößte Anzahl von Ransomware-Angriffen in der Logistik- und Transportbranche festgestellt wurde. Die 59 betroffenen Unternehmen reichen von Branchenführern wie einer der größten europäischen Reedereien mit einer Flotte von 230 Schiffen bis hin zu kleinen Unternehmen wie einem Umzugsunternehmen in Montana, USA. Die Ergebnisse werfen die Frage auf: Warum bevorzugen Cyber-Kriminelle gerade diesen Wirtschaftszweig?

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Die Logistik- und Transportbranche könnte für Cyberkriminelle aufgrund der zentralen Stellung dieser Branche auf der Weltbühne verlockend sein. "Die Vernetzung der Logistik mit Unternehmen in aller Welt bedeutet, dass im Falle eines Ransomware-Angriffs nicht nur der Ruf des Unternehmens in Frage gestellt wird, sondern auch zahlreiche Lieferketten unterbrochen werden, wodurch der Druck zur Zahlung des geforderten Lösegelds steigt", sagt Oliver Noble, Cybersecurity-Experte bei NordLocker, einem Anbieter von Verschlüsselungsdiensten. "Darüber hinaus könnte das relativ traditionelle Geschäftsmodell der Branche, das zum großen Teil noch keine modernen Cybersicherheitslösungen beinhaltet, Hacker zu bestimmten Unternehmen hinziehen."

Auch wenn große Unternehmen eher bereit sind, Hackern größere Lösegelder anzubieten, sind auch kleine Unternehmen nicht sicher. "Kleine Unternehmen verfügen in der Regel nicht über dieselben Cybersicherheitskontrollen wie größere Unternehmen, was sie zu einem leichteren Ziel für Ransomware-Angriffe macht. Dennoch sind große Unternehmen nach wie vor die bevorzugten Ziele, da sie aufgrund ihres größeren Geldbeutels und des höheren Einsatzes eher bereit sind, zu zahlen", so der Experte.