Digitalisierung in der Logistik : Supply-Chain-Trends 2025: Ganzheitliche Ansätze und technologische Innovationen

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Der Wandel von Silos hin zu ganzheitlichen Ansätzen

Laut den Experten war die traditionelle Struktur von Supply Chains lange von Silos geprägt, bei denen Bedarfsplanung, Produktion und Transport unabhängig voneinander agierten. Reinhard Pölzl betonte, dass moderne Technologien diese Barrieren überwinden können: „Dank neuer Plattformlösungen können Daten aus verschiedenen Bereichen zusammengeführt werden, um einen ganzheitlichen Blick auf die Lieferkette zu ermöglichen.“

Lucien Besse fügte hinzu, dass Transparenz heute mehr denn je notwendig sei, um Lieferketten effizient und krisenfest zu gestalten: „Der Bedarf an Transparenz war immer da. Doch geopolitische Ereignisse und die Pandemie haben ihn verstärkt und den Druck auf Unternehmen erhöht.“

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Die Rolle von Daten: Qualität vor Quantität

Ein zentraler Punkt der Diskussion war der richtige Umgang mit Daten. „Daten sind der Schlüssel zu Transparenz, aber nicht alle Daten sind gleich wertvoll“, erklärte Lucien Besse. Die Experten waren sich einig, dass hochwertige Daten essenziell sind, um präzise Prognosen zu erstellen und fundierte Entscheidungen zu treffen.

Reinhard Pölzl verwies auf ein erfolgreiches Beispiel aus der Praxis: „Gemeinsam mit Shippeo haben wir für einen Maschinenhersteller eine Plattform entwickelt, die Daten aus dem gesamten Netzwerk – inklusive Zulieferern und Logistikdienstleistern – integriert. Dadurch konnte ein Control Tower geschaffen werden, der dem Unternehmen eine umfassende Steuerung ermöglicht.“

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Künstliche Intelligenz als Game Changer

Künstliche Intelligenz (KI) wurde von allen Experten als treibende Kraft für die Zukunft der Supply Chains hervorgehoben. „Je hochwertiger die Daten, desto besser können KI-Algorithmen arbeiten“, erklärte Lucien Besse. KI wird in der Lage sein, nicht nur Prognosen zu erstellen, sondern auch Prozesse wie Transportplanung und Bestandsmanagement zu automatisieren.

Kai Althoff betonte, dass KI insbesondere bei der Bewältigung von Unsicherheiten helfen kann: „Supply Chains werden immer komplexer. KI kann dabei unterstützen, schneller auf Störungen zu reagieren und effizientere Abläufe zu gewährleisten.“

Resilienz und Nachhaltigkeit im Fokus

Die Experten waren sich einig, dass Resilienz und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Reinhard Pölzl hob hervor, dass transparente Lieferketten dazu beitragen, Risiken frühzeitig zu erkennen und gleichzeitig die Einhaltung ethischer und umweltfreundlicher Standards zu fördern.

Kai Althoff fügte hinzu, dass Unternehmen zunehmend diversifizierte Strategien verfolgen, um sich gegen globale Unsicherheiten abzusichern: „Die Kombination aus Onshore- und Offshore-Ansätzen wird immer wichtiger, um Lieferketten robuster zu machen.“

Fazit aus dem Expertentalk

Die Diskussion zeigte klar, dass die Zukunft der Supply Chains in einem ganzheitlichen Ansatz liegt. Der Einsatz von KI, die Integration von Daten und der Abbau von Silos ermöglichen es Unternehmen, ihre Lieferketten widerstandsfähiger, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. „Supply Chains befinden sich im ständigen Wandel“, resümierte Kai Althoff. „Nur durch Zusammenarbeit, Digitalisierung und Automatisierung können Unternehmen den Herausforderungen der Zukunft begegnen.“