Hafen-Wien-Geschäftsführerin Doris Pulker-Rohrhofer : Doris Pulker-Rohrhofer: Die Visionärin
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Seit fast neun Jahren lenkt Doris Pulker-Rohrhofer als technische Geschäftsführerin die Geschicke des Hafen Wien. In dieser Zeit hat sich nicht nur das Unternehmen verändert, sondern auch die Führungskultur weiterentwickelt. Die Diplom-Handelswissenschafterin hat ihre Vision, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, konsequent umgesetzt.
„Ich habe Wirtschaft studiert, und mir war klar, dass ich ein Spezialfach wählen werde, das einen Beitrag für die Gesellschaft leistet. Ich war immer schon ein werteorientierter Mensch. Ich bin recht schnell auf den Bereich Verkehr, Logistik und Transportwesen gestoßen weil mir klar war, dass dieser Bereich einen positiven Impact auf die Umwelt, auf die Nachhaltigkeit, auf das Klima, hat und haben wird“, erklärt Doris Pulker-Rohrhofer ihre Ausbildungs-Wahl.
Nun, als technische Geschäftsführerin des Hafen Wien, kann sie nun ihre Vision verfolgen: „Es ist toll, gestalten zu können, dieses Thema, das mir am Herzen liegt, treiben und hier mitwirken zu können. Es ist sehr befriedigend, macht Spaß und gibt Energie. Ich habe den Eindruck ich kann durch meine Entscheidungen, durch Projekte und Themen, die ich lanciere, wirklich etwas beeinflussen.“
Erfolgreiche Entwicklung des Hafen Wien
Rückblickend auf ihre bisherige Zeit als technische Geschäftsführerin zeigt sich Pulker-Rohrhofer zufrieden mit den Fortschritten, die der Hafen Wien unter ihrer Leitung gemacht hat. „Wir sind als Unternehmen reifer geworden und haben uns sehr stark weiterentwickelt,“ sagt sie. Trotz der Herausforderung, mit dem schnellen Wandel in der Branche Schritt zu halten, hat sie es geschafft, das Unternehmen in puncto Umsatz, Produktivität und Flächenwachstum deutlich voranzubringen. Dabei würden die Erfolge des Hafen Wien auf dem guten Teamwork mit ihrem Kollegen Fritz Lehr, dem kaufmännischen Geschäftsführer, fußen: „Das ist mir sehr wichtig, denn Teamwork beginnt ganz oben.“
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Neben dem Zusammenspiel der beiden Geschäftsführer spielte auch die Digitalisierung eine zentrale Rolle: Durch die Modernisierung der IT-Systeme und die Einführung digitaler Kommunikationstools konnte die interne Kommunikation erheblich beschleunigt und die Zusammenarbeit verbessert werden. Diese Maßnahmen trugen zur gesteigerten Produktivität bei.
Für Pulker-Rohrhofer ist jedoch klar, dass der Erfolg eines Unternehmens nicht allein durch technische Innovationen erreicht werden kann. Zu Beginn ihrer Tätigkeit am Hafen Wien war es wichtig, Stärken und Verbesserungspotenziale zu identifizieren, vor allem auch in der Zusammenarbeit, um gut am Markt präsent zu sein. Doris Pulker-Rohrhofer ist überzeugt, dass gute Führung auf Selbstführung basiert: „Wenn man sich selbst führen kann, kann man andere führen.“ Denn wenn man es als Führungskraft schafft, auf die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen einzugehen, sie begeistert und befähigt, um sich weiterzuentwickeln, helfe das dem Unternehmen.
Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit lag daher von Anfang an auf der Stärkung des Teams und der Entwicklung von MitarbeiterInnen und Führungskräften. In den letzten Jahren wurden gezielte Führungskräftetrainings eingeführt, die von der Geschäftsführung aktiv begleitet wurden. „Ich blicke sehr zufrieden auf die mehr als acht Jahre zurück. Wir sind gut aufgestellt, unsere Führungskräfte sind zusammengewachsen, und dadurch sind wir auch sehr schlagkräftig am Markt unterwegs.“ Durch die gute Zusammenarbeit – gestärkt durch sowohl technische, als auch soziale Unterstützung – gebe es auch weniger Reibungsverluste, die Produktivität steigt, erklärt die technische Geschäftsführerin.
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Förderung der Diversität als wichtiges Ziel
Auch das Thema Diversität liegt ihr besonders am Herzen. Sie achtet darauf, dass in ihrem Unternehmen Chancengleichheit herrscht, und setzt sich aktiv dafür ein, Frauen zu fördern und in Führungspositionen zu bringen. „Ich will es etwa der Personalabteilung nicht gestatten, mir nur Männer zu präsentieren. Aber das muss man nicht diskutieren, das kommt von alleine.“
Für sie ist es wichtig, eine gute Mischung im Team zu haben – sowohl was Geschlecht, Alter als auch Nationalitäten betrifft. „Ich glaube daran dass man erfolgreich ist, wenn man divers aufgestellt ist: Sowohl was Alter, Erfahrung, Geschlecht und Herkunft betrifft. Besonders stolz ist sie auf einige Erfolgsgeschichten der weiblichen Lehrlinge im Hafen Wien, die durch ihre Chancen und harte Arbeit ihren Platz im Unternehmen gefunden haben. „Die Förderung von jungen Menschen liegt mir sehr am Herzen. In Wahrheit muss man sie nämlich nicht nur fördern, sondern befördern. Denn man wächst mit seiner Aufgabe.“
Ihr Engagement für Frauen in der Logistikbranche zeigt sich auch in ihrer Arbeit für den Damen-Logistik-Club, den sie von ihrer Vorgängerin übernahm und seitdem maßgeblich weiterentwickelte. Der Club, der ursprünglich eine lose Vereinigung war, wurde unter ihrer Mitwirkung 2017 zu einem strukturierten Verein umgestaltet. Pulker-Rohrhofer sieht den Club mittlerweile als festen Bestandteil der Branche, der nicht mehr wegzudenken ist. Bei jeder Veranstaltung treffen sich Frauen aus der Logistik, tauschen sich aus und unterstützen sich gegenseitig.
Besonders stolz ist sie auf das Mentoring-Programm, das während der Corona-Pandemie ins Leben gerufen wurde und im September bereits in die dritte Runde geht. „Im letzten Durchgang hatten wir zehn Paarungen, was großartig ist,“ erzählt sie. „Wir haben viele tolle Frauen, die die Möglichkeit erhalten, sich zu positionieren und weiterzuentwickeln, indem sie eine erfahrene Mentorin zur Seite gestellt bekommen. Man sieht, dass es ohne wirklich konkrete Frauenförderung im mittleren, oberen Management sonst schwierig ist. Es ist schade dass man das überhaupt noch thematisieren muss, und das ist mein Ziel: Ich will, dass es kein Thema mehr ist. Aber wir sind noch nicht so weit als Gesellschaft oder als Branche. Deshalb ist es noch wichtig, die Frauen zu zeigen und vor den Vorhang zu holen.“
Doris Pulker Rohrhofer: Ausgezeichnete Geschäftsführerin
Während der fast neun Jahre, in denen Doris Pulker-Rohrhofer als technische Geschäftsführerin den Hafen Wien leitet, hat sie – bzw. der Hafen Wien - einige Auszeichnungen erhalten.
So wurde der Hafen Wien etwa unter ihrer Führung als Top-Lehrbetrieb ausgezeichnet und erhielt auch den „amaZone-Award“: Diese Plakette ist ein Zeichen der Frauenförderung und signalisiert Lehrlingen, dass der Hafen Wien für eine qualitätsvolle Ausbildung, unabhängig von Geschlechterstereotypen steht.
Doris Pulker-Rohrhofer selbst wurde zur Logistik-Managerin des Jahres 2023 gekürt, ist eine von 50 Green Leaderinnen in der DACH-Region im Bereich Mobilität, Logistik & Bauen der Wirtschaftsplattform Sheconomy und wurde aktuell als die Entscheidungsträgerin des Monats von Austria Roadmap 2050 ausgezeichnet.