Transportlogistik : Finnischer Logistiker Nurminen will von Österreich aus wachsen
So hätten etwa Georgien, Aserbaidschan und vor allem Kasachstan ein rasantes Wirtschaftswachstum vorzuweisen, das auch österreichischen Unternehmen enorme Chancen biete, so die Informationen von Nurminen. Das lasse sich an der Handelsbilanz ablesen: Nach Georgien exportierten heimische Firmen im Vorjahr Waren im Wert von 67,1 Millionen Euro, nach Aserbaidschan etwa 50,9 Millionen Euro. Kasachstan ist Österreichs bedeutendste Exportdestination in Zentralasien (231,9 Mio €; +36,6%), vor allem aber importiert Österreich aus Kasachstan Waren im Wert von 1,58 Millionen Euro.
Die neue Route sei eine sichere Verbindung nach Fernost, die nicht von Sanktionen betroffen sei und Zugang zu den Märkten in Asien bietet. Die Kapazitäten auf dieser Route seien im Steigen begriffen. Dabei habe man als einziges Unternehmen alles selbst in der Hand“, sagt die Vizepräsidentin Sales und Verantwortliche für die Eisenbahnlogistik, Marjut Linnajärvi.
Um konkrete Zahlen für nachhaltiges Handeln zu erhalten, hat Nurminen Logistics zwischen Juli und Dezember 2021 die Gesamtemissionen der Haupt-Eisenbahnverbindungen berechnet und sie mit See- und Landfracht verglichen. Diesen Berechnungen zufolge verursacht Seefracht 40 % mehr CO2 als Eisenbahntransport, Luftfracht gleich 22 Mal so viel.
Nurminen erwartet deutliches Umsatzplus mit neuem Standort in Wien
Nurminen besteht seit mehr als 130 Jahren, seit 2008 notiert die Logistiksparte an der Börse. Im Geschäftsjahr 2022 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 122,5 Millionen Euro. Die kürzlich veröffentlichen Prognosen für das laufende Geschäftsjahr versprechen weiteres Wachstum: Sie gehen von einem Umsatz zwischen 136 und 148 Millionen Euro aus, bei einem erwarteten Gewinn von 17 bis 20 Millionen Euro.
Nurminen ist zuerst mit eigenen Schiffen in den Markt eingestiegen (1891), später hat es als erstes finnisches Unternehmen selbst Luftfracht-Services angeboten (1964). In Finnland ist Nurminen größter privater Eisenbahnbetreiber, mit einer eigenen Flotte an Lokomotiven. Nach Kriegsausbruch in der Ukraine hat es das Unternehmen geschafft, innerhalb von nur zwei Monaten auf die neue Trans-Kaspische Route umzuschwenken.