LKW-Maut : LKW-Mauterhöhung: WKO spricht sich nicht "per se" gegen modernes Mautsystem aus
Die LKW-Maut wird mit 2024 ansteigen. Dabei hängt die Höhe der Lkw-Maut künftig vom CO2-Ausstoß des Lkw ab. Bestand die Lkw-Maut bisher aus den Infrastrukturkosten und den Kosten für verkehrsbedingte Lärmbelastung und Luftverschmutzung, kommt nun der CO2-Ausstoß als dritte Komponente hinzu, geht aus der Novelle des Mautgesetzes hervor, die Ende August in Begutachtung gegangen ist.
Der CO2-Anteil an der Lkw-Maut wird dabei stufenweise über drei Jahre angehoben. Für die meisten Lkw wird 2024 die Maut um etwa 7,4 Prozent angehoben. Ab 2025 wird es auch zu Inflationsanpassungen kommen, geht aus einer Aussendung des Klimaschutzministeriums hervor. Ohne der Inflation würde die Lkw-Maut durch die CO2-Tarife 2025 um rund 5,5 Prozent und 2026 um rund 5,2 Prozent steigen. Zieht man die Prognosen der Österreichischen Nationalbank heran, so ergibt sich für 2025 ein Anstieg um rund 12,1 Prozent und 2026 um rund 8,4 Prozent.
„Wir sagen klipp und klar: Die Maut darf nicht stärker steigen als die Inflation. Alles andere wäre fahrlässig“, sagt WKO-Spartenobmann Alexander Klacska. Güterbeförderungs-Branchensprecher Markus Fischer ergänzt: „Wir Transporteure sprechen uns nicht per se gegen ein modernes Mautsystem aus, das auch den CO2-Ausstoß berücksichtigt. Das allerdings unter der Voraussetzung, dass Unternehmen auch tatsächlich die Möglichkeit haben, auf emissionsfreie Fahrzeuge umzusteigen und dass die Tarife insgesamt nicht weiter steigen.“ Generell sei für Klacska das Thema, nicht etwas zu bestrafen, bevor man eben nicht die Voraussetzungen für Alternativen geschaffen habe. Um mehr Elektro-Lkw in den Markt zu bringen, brauche es eine entsprechende Ladeinfrastruktur und eine Erhöhung des erlaubten Gesamtgewichts, da die Batterien sehr schwer sind und entsprechend die Nutzlast reduzieren.
Beim Gesamtgewicht fürchten die Güterbeförderer übrigens schon die nächste Kostenfalle. Sollte künftig nicht das höchst zulässige Gesamtgewicht, sondern das technische Gesamtgewicht zählen, dann könnte viele Kleintransporter plötzlich Lkw-mautpflichtig werden. Dies liegt daran, dass in der sogenannten "Sprinter-Klasse" viele Fahrzeuge laut Typenschein nur für 3,5 Tonnen zugelassen sind, aber ein höheres technisches Gesamtgewicht erlauben würden.
Doch zurück zum Thema Maut: Die Apa rechnet am Beispiel "Brennerkorridor" vor, dass die Auswirkungen der CO2-Abgabe vorerst keine gravierenden Auswirkungen hätten: Derzeit kostet die Benützung des Korridors für Lkw 88,75 Euro. Nächstes Jahr steigt der Preis auf 93,45 Euro für einen "sauberen" Lkw und auf 93,85 Euro für einen "schmutzigen" Lkw. Im Jahr darauf sind voraussichtlich entweder 102,85 oder 103,25 Euro zu entrichten. Und 2026 werden es wahrscheinlich 109,04 bzw. 109,98 Euro sein, wenn die Prognose der Notenbank zutrifft.
CO2-Steuer soll Unternehmen zugute kommen
Grundsätzlich sei er nicht gegen Co2-Preise, so Klacska. Er kritisiert allerdings, dass Unternehmer für den CO2-Ausstoß zahlen würden, aber der Staat davon profitiere. "Und da müssen wir um Förderungen betteln", so Klacska, "und irgendein Gremium entscheidet dann, ob mein Projekt förderungswürdig ist oder nicht".
Er schlägt ein eigenes Klimakonto vor, auf das eben die CO2-Preise fließen, um davon Investitionen in Co2-reduzierende Maßnahmen zu bezahlen und das über Finanzonline komplett transparent sei. Das könnte auch weitere Investitionen in Österreich fördern, so der Branchenvertreter.