Luftfracht : Lufthansa Cargo sieht knappen Frachtraum und profitiert von Engpässen

Lufthansa Cargo Haifischhaut
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Mit einer um etwa zehn Prozent geringeren Kapazität im Markt rechnet die Chefin der Lufthansa Cargo, Dorothea von Boxberg. Ein wichtiger Grund sei die Sperre des russischen Luftraums für die westlichen und japanischen Gesellschaften, die auf der längeren Ausweichroute im Süden wegen des höheren Treibstoffbedarfs weniger Ladung transportieren können.

Zudem sind sehr große russische Frachtanbieter wegen der westlichen Luftraumsperren vom Markt ausgeschlossen. Vorteile hätten hingegen die arabischen Airlines wie Emirates und Qatar, die weiterhin ohne Ladungseinschränkungen ihre gewohnten Routen auch durch den russischen Luftraum nutzen könnten.

Boxberg rechnet wegen der voraussichtlich weiterhin hohen Frachtraten mit einem erneut geschäftlich sehr erfolgreichen Jahr für ihr Unternehmen, das auch vom zunehmenden Online-Handel und den anhaltenden Problemen bei der Seefracht profitieren werde. Im vergangenen Jahr hatte die Lufthansa Cargo eine Rekordmarke beim operativen Gewinns erreicht und damit den Verlust des Gesamtkonzerns sehr deutlich verringert.

Der Umsatz kletterte von 2,75 Milliarden Euro im Jahr 2020 um 38 Prozent auf nunmehr 3,8 Milliarden Euro. Auch das bereinigte Ebit verbesserte sich erheblich: Verzeichnete Lufthansa Cargo im Jahr 2020 hier noch ein Ergebnis von 772 Millionen Euro, wuchs dieses im abgelaufenen Geschäftsjahr um 93 Prozent auf 1,49 Milliarden Euro. Auch für das kommende Jahr erwartet das Unternehmen starke Impulse im Luftfrachtgeschäft. So heißt es im Geschäftsbericht: „Wir gehen davon aus, dass sich der Nachfrageboom angesichts weltweit aus dem Takt geratener Lieferketten und anhaltender Kapazitätsengpässe fortsetzen wird.“ Die möglichen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine sind jedoch noch nicht berücksichtigt.