Schiffstransport : Schwarzmüller transportiert nun auch über die Donau

Schwarzmüller-Anhänger im Bayernhafen Passau
© Schwarzmüller

Scharzmüller hat 35 Anhänger aus seinem ungarischen Werk per Donauschiff nach Passau gebracht. Es handle sich um die erste Lieferung einer neu etablierten Transportkette zwischen dem Standort und der Zentrale Hanzing, die an Passau grenzt. Dem Pilotversuch sollen jetzt regelmäßig Schiffsfahrten folgen, gab CFO Michael Hummelbrunner bei der Entladung in Passau bekannt.

Rund 575 Kilometer haben die neuen Plateaufahrzeuge auf der Donau dabei hinter sich gebracht. Vom Werk Dunaharaszti zum Hafen Budapest wurden sie mit dem LKW gezogen und dort auf dem mehr als 100 Meter langen bulgarischen Spezialschiff verladen. Der Transport erfolgt „Roll on Roll off“, das Ladegut wird dabei auf das Deck gefahren und nicht wie ein Container gehoben. Vom Hafen Passau werden die Trailer mit dem LKW zum endgültigen Bestimmungsort in Österreich und Süddeutschland gebracht.

Zum ersten Mal überhaupt kam ein Donauschiff mit neuen Anhängern an Bord in Passau an. Nach zehn Monaten Vorbereitungszeit war Schwarzmüller mit seinen Partnern Bayernhafen Passau, Spedition Hitzinger und dem Rosenheimer Logistikunternehmen BTK nun zum ersten Einsatz bereit. Die Premiere habe reibungslos funktioniert heißt es in einer Aussendung, BTK konnte 20 neue Fahrzeuge in Empfang nehmen.

Bei der Beladung in Budapest habe es allerdigns noch die eine oder andere Überraschung gegeben. Zum Beispiel lassen sich bis zu 40 Trailer und nicht nur 35 mit einer Komplettladung transportieren. Andererseits passt der Megatrailer nicht auf das Deck und muss weiter auf der Straße ausgeliefert werden.

Für Schwarzmüller hat der Transport mit Donauschiffen mehrere Vorteile. Abseits der verstopften Fernverkehrswege fährt das Donauschiff streng nach Fahrplan und lässt sich besser planen. Die Transportzeit ist dabei nur unwesentlich länger. Einzelzustellungen werden durch die Komplettbeladung eines Schiffes ersetzt, was letztendlich einen Vorteil bei der CO2-Bilanz bringt. Der Transport sei durch die Bündelung auch wirtschaftlicher. Die Anforderungen an die Planung würden allerdings steigen: Es müssen genügend Aufträge für die Zielregion in einem engen Zeitfenster vorhanden sein und für die Ladevorgänge werden Zugmaschinen benötigt.

Schwarzmüller will das neu entwickelte Logistikmodul jetzt ausführlich testen. „Wir wissen noch nicht genau, wohin uns der Weg führen wird. Aktuell planen wir sechs bis acht Schiffe pro Jahr. Aus der Praxis werden sich neue Perspektiven ergeben“, betonte CFO Hummelbrunner. Die Schwarzmüller Gruppe ist in den meisten Donau-Anrainerstaaten tätig. Auch der Schwerpunktmarkt Polen liegt im Einzugsgebiet der Donau. In einigen Jahren könnte aus dem heutigen Versuch ein neues internationales Modul der Fahrzeugauslieferung werden.