Umsatzplus : Transportunternehmer Senger-Weiss: "Haben Krisenstärke unterstrichen"

Wolfram Senger-Weiss Gebrüder Weiss

Die erfreulichen Resultate in allen Geschäftsbereichen zeigen, dass wir solide und zukunftsfähig aufgestellt sind", kommentierte Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung, die Entwicklung im vergangenen Jahr.

- © Gebrüder Weiss

Der Vorarlberger Logistikkonzern Gebrüder Weiss hat 2022 einen Nettoumsatz von über drei Milliarden Euro erzielt. Auf Basis einer Umsatzsteigerung von 18 Prozent wuchs das Geschäftsvolumen auf 3,01 Milliarden Euro (2021: 2,54 Mrd.) an. "Die erfreulichen Resultate in allen Geschäftsbereichen zeigen, dass wir solide und zukunftsfähig aufgestellt sind", kommentierte Wolfram Senger-Weiss, Vorsitzender der Geschäftsleitung, die Entwicklung im vergangenen Jahr.

"Es ist uns gelungen, unsere strategischen Ziele in einem herausfordernden Umfeld weiter zu verfolgen. Wir haben unsere Position in den Kernmärkten Zentral- und Osteuropa, den USA und Asien ausgebaut sowie die Fokusthemen Digitalisierung und Klimaneutralität bis 2030 vorangetrieben", sagte Senger-Weiss. Die Eigenkapitalquote habe auf nun wieder rund 60 Prozent (2021: 57 Prozent) erhöht werden können, was die Krisenstärke des Unternehmens unterstreiche. Weitere Geschäftskennzahlen gab das Familienunternehmen nicht bekannt.

Im Bereich Landverkehr wurde mit 1,479 Mrd. Euro Umsatz ein Wachstum von 16 Prozent (2021: 1,277 Mrd. Euro) erwirtschaftet. Der Produktbereich Home Delivery bewegte sich mit rund 1,53 Millionen Sendungen (2021: 1,58 Mio.) auf Vorjahresniveau. Stärker zugelegt hat der Unternehmensbereich Air & Sea mit 1,272 Mrd. Euro Umsatz. Das Plus gegenüber 2021 (1.024 Mio.) lag bei 24 Prozent. Zu diesem Anstieg trugen die hohen Frachtraten der Reedereien und Fluggesellschaften maßgeblich bei. Mit 66 Millionen Paketen (2021: 66,5 Mio.) blieben die Sendungsmengen bei DPD Österreich, deren Mitgesellschafter der Gebrüder Weiss Paketdienst ist, nahezu konstant.

In die Verdichtung des eigenen Netzwerks sowie den internationalen Standort- und Serviceausbau investierte Gebrüder Weiss im vergangenen Jahr 67 Millionen Euro (2021: 112 Mio.). Schwerpunkte setzte das Unternehmen dabei in Deutschland, Ungarn, Rumänien und den USA sowie der Türkei und Georgien. In Süddeutschland ist der Ausbau des Landverkehrsnetzes geplant, erste Weichen wurden Anfang 2023 mit der Übernahme der Spedition Rentschler in Baden-Württemberg bereits gestellt. Mit dem Netzwerkausbau wuchs die Zahl der Beschäftigten um sechs Prozent auf rund 8.400 Mitarbeiter (2021: 7.900). Das internationale Netzwerk umfasst weltweit 180 Niederlassungen.

Für heuer erwartet Gebrüder Weiss wieder eine Normalisierung des Logistikgeschäfts. Die Sendungszahlen seien derzeit leicht rückläufig, die Raten im Luft- und Seefrachtbereich seien wieder annähernd auf das Niveau von 2019 gesunken. Insofern sei auch eine rückläufige Umsatzentwicklung zu erwarten. "Natürlich begegnen wir der aktuellen Wirtschaftsprognose, der hohen Inflation und dem Krieg in der Ukraine mit Respekt und Sorge. Als starkes Unternehmen bleiben wir trotz allem zuversichtlich", sagte Senger-Weiss. (APA/red)