Logistiksparte von Siemens : Siemens hat Käufer für die Logistik-Sparte gefunden

Siemens erweitert Gepäckfördersystem am Terminal 2 des Münchner Flughafens
© Siemens

Es ist noch nicht offiziell, mehrere Insider sprechen jedoch davon, dass Siemens einen Käufer für den Bereich Flughafenlogistik gefunden hat: So soll die niederländische Vanderlande den Zuschlag erhalten haben.

Über die genauen Modalitäten werde demnach aber noch verhandelt, die Zustimmung des Siemens-Aufsichtsrats stehe noch aus. Mit Wettbewerbshürden sei nicht zu rechnen, da es wenig direkte Überschneidungen gebe. Eine Siemens-Sprecherin wollte sich zu den Informationen nicht äußern. Vanderlande erklärte, man äußere sich grundsätzlich nicht zu Marktgerüchten.

Vanderlande gehört seit 2017 der japanischen Toyota Industries. Gepäckbänder von Vanderlande stehen an mehr als 600 Flughäfen weltweit und befördern jährlich bis zu vier Millionen Gepäckstücke. Insgesamt kommt das Unternehmen mit 9.000 Mitarbeitern auf einen Umsatz von 2,2 Mrd. Euro.

Siemens Logistics ist die letzte der sogenannten "Portfolio Companies", die der deutsche Konzern in den vergangenen Jahren im Zuge seiner Konzentration auf das Kerngeschäft zum Verkauf gestellt hat. Siemens kann aus den bereits vereinbarten Transaktionen mit Verkaufserlösen von mehr als sieben Mrd. Euro und einem Gewinn von etwa 3,5 Mrd. Euro rechnen. Für die Logistik-Sparte war zuletzt in Unternehmenskreisen von einem kleineren dreistelligen Millionen-Erlös die Rede.

Zu Siemens Logistics gehörte neben den Gepäckbändern und Luftfracht-Sortieranlagen ursprünglich auch das Geschäft mit Paket-Bearbeitungsanlagen. Dieses wurde aber abgespalten und für 1,15 Mrd. Euro an den norddeutschen Mischkonzern Körber verkauft. Schon damals galt Vanderlande als interessiert.

Das deutlich kleinere Flughafengeschäft litt damals noch unter den Folgen der Corona-Pandemie. Inzwischen erholt sich die Luftfahrt, Finanzchef Ralf Thomas hatte aber kürzlich die Erwartungen gedämpft. "Die meisten Flughäfen sind noch nicht wieder so weit, dass sie ihre Kapazitäten ausbauen würden. Einige haben ihre Ausbaupläne verschoben. Und neue Flughäfen werden derzeit kaum gebaut."