Schiffstransport : Wie lange wird der Hafen Hamburg noch verlieren?

© HHM / Peter Glaubitt

In Nordwesteuropa nehmen alle Häfen im Seegüterumschlag zu. Wirklich alle Häfen? Nein, denn der größte deutsche Seehafen, der Hamburger Hafen, verliert weiter an Marktanteil gegenüber seiner ausländischen Konkurrenz und macht auch dieses Jahr wieder weniger Ladung.

Das Minus von 2017 gegenüber dem Jahr 2016 betrug bereits 1,2 Prozent. Nun ist der Seegüterumschlag in den ersten neun Monaten von 2018 gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017 bereits um 3,4 Prozent gesunken. Die Zahlen präsentierte die Marketingorganisation des Hafens am Montag selbst mit. 100,8 Millionen Tonnen wurden dieses Jahr insgesamt umgeschlagen, der Rückgang bremste sich im dritten Quartal etwas ein. Jedoch gilt das dritte Quartal in der Handelsschifffahrt immer als das stärkste.

Keine Erklärungsnot

Was bedeuten die Rückgänge im Detail? Der Stückgutumschlag sank um 2,3 Prozent auf 68,6 Millionen Tonnen, der Massengutumschlag um 5,6 Prozent auf 32,2 Millionen Tonne. Der für den Hafen Hamburg traditionell so wichtige Containerumschlag fiel um 2,4 Prozent auf 6,6 Millionen TEU. Wurde im Warenhandel mit der Ostküste Südamerikas und Nordafrika zwar ein Plus erzielt – 25,7 Prozent, respektive 22,7 Prozent –, verbucht der Hamburger Hafen beim Containerumschlag innerhalb Europas ein Minus von 4,4 Prozent und mit Nordamerika ein Minus von ganzen 26,2 Prozent.

Gründe dafür kann es einige geben, nur die US-Strafzölle hätten bisher keine Auswirkung gehabt, so ein Sprecher des Hafenmarketings. Die Reedereiallianz The Alliance habe aber eine Verbindung zur US-Ostküste nach Bremerhaven verlegt, außerdem sei der Markt für Sauggut und Flüssigladung allgemein zurückgegangen.

Durchwegs schlechte Zeiten?

Bremen, Wilhelmshaven, Rotterdam und Antwerpen konnten währenddessen alle zunehmen und auch dem Hamburger Containertransport zur Schiene geht es dank Direktverbindungen nach China sehr gut.

Der Hafen Hamburg hofft auf bessere Zeiten, da nächstes Jahr The Alliance vier Routen von Bremerhaven abziehen und nach Hamburg verlegen will. Außerdem soll die begonnene Elbvertiefung die Erreichbarkeit begünstigen und damit zu mehr Umschlag führen.

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