Logistik-Trends : Cybercrime und Fachkräftemangel sind die derzeit höchsten Logistik-Risiken

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Die Logistics Hall of Fame erhebt gemeinsam mit der Schunck Group vierteljährlich eine Umfrage, bei der die aktuell höchsten Risiken in der Branche aus dem C-Level-Management   erfragt werden. Demnach sind die größten Herausforderungen für die Logistikbranche auch im Jahr 2025 nach wie vor Cyberkriminalität und Fachkräftemangel.

Die letzte Trend Survey zum selben Thema - allgemeinen Risiken in der Logistik – wurde im November 2022 durchgeführt. Alle nachfolgenden Befragungen setzten spezielle Themen in den Fokus – wie etwa Cybersicherheit oder Fachkräftemangel – oder Sonderthemen wie etwa Sucht am Arbeitsplatz.

Beide aktuell erhobenen Risiken - Cyberkriminalität und Fachkräftemangel - wurden in der im April durchgeführten Befragung von jeweils 75 Prozent der Teilnehmenden als die aktuell gravierendsten Gefahren für die weltweite Logistik identifiziert - ein Anstieg gegenüber 2022, als der Fachkräftemangel von 71,8 Prozent und Cyberkriminalität von 64,1 Prozent als ebenfalls größte Risiken benannt wurden.

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Im Vergleich zur Erhebung vom November 2022 ergibt sich ein deutlich verändertes Bild beim Thema Lieferkettenunterbrechungen. Während dieses Risiko damals noch den dritten Platz im globalen Ranking belegte (48,7 Prozent), wurde es 2025 nur noch von 12,5 Prozent der Teilnehmenden als eines der Top-3-Risiken genannt – ein deutlicher Bedeutungsverlust.

Neu in den Fokus gerückt sind hingegen politische Risiken, die aktuell mit 43,75 Prozent auf Rang drei des globalen Risikorankings stehen. Weitere Nennungen galten unter anderem Marktveränderungen (25 Prozent) sowie Naturkatastrophen, rechtlichen Veränderungen und technologischen Entwicklungen (jeweils 12,5 Prozent). Der Klimawandel wurde 2025 von keinem Teilnehmenden mehr unter die drei größten globalen Risiken eingeordnet – 2022 waren es noch 18 Prozent.

Auch mit Blick auf die eigenen Unternehmen sehen die Befragten vor allem Cyberkriminalität (70,6 Prozent) und Fachkräftemangel (58,8 Prozent) als größte Bedrohungen. 2022 lagen diese Werte bei 45 Prozent (Cyberkriminalität) bzw. 62,5 Prozent (Fachkräftemangel). Deutlich abgeschlagen folgen politische Risiken (35,3 Prozent), Marktveränderungen (23,5 Prozent) und Betriebsunterbrechungen (11,8 Prozent). Lieferkettenunterbrechungen spielen auf Unternehmensebene mit nur 5,9 Prozent kaum noch eine Rolle – ein Rückgang um mehr als 40 Prozentpunkte gegenüber 2022.

„Die Entwicklung zeigt sehr deutlich, dass die Bedrohung durch Cyberangriffe weiter zunimmt – sowohl global als auch im Unternehmenskontext“, betont Thomas Wicke, Geschäftsführer der SCHUNCK Group. „Gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel trotz aller politischen Debatten und Maßnahmen einer der zentralen Engpässe für die Branche – und auch politische Entwicklungen werden verstärkt zu beobachten sein. Unternehmen sollten jetzt gezielt in IT-Sicherheitslösungen und Mitarbeiterschulungen investieren und zugleich strategische Partnerschaften eingehen, um ihre Resilienz gegenüber diesen Risiken nachhaltig zu stärken“, führt er an.

Gezielte Investitionen und Diversifizierung von Geschäftsbereichen

Zur Risikoprävention setzen Unternehmen laut Umfrage weiterhin auf einen Mix aus Maßnahmen: Neben gezielten Investitionen in IT-Sicherheit und Cyberversicherungen sind es vor allem Mitarbeiterschulungen, Recruiting-Initiativen – auch im Ausland – sowie die Diversifizierung von Geschäftsbereichen, mit denen Unternehmen ihre Resilienz stärken.

Die vierteljährlich durchgeführte Umfrage erhebt kein repräsentatives Stimmungsbild, spiegelt jedoch aktuelle Einschätzungen eines ausgewählten C-Level-Panels aus dem Netzwerk der Logistics Hall of Fame und der Schunck Group wider.