Transporte : Der Spezialtransport im Juni – Ein smarter Container fährt um die Welt

© YouTube/ We Are 42

Ende Mai startete der sogenannte Container 42 vom Rotterdamer Hafen los. Der erste Stopp dieses intelligenten Transportcontainers war Anfang Juni die Messe Transport Logistics in München. Von hier ging dann die zweijährige Testreise um die ganze Welt los. Diese kann auch auf der Website des Projektes mitverfolgt und die Messungen eingesehen werden.

https://youtu.be/NqtIHW_QOLU

Der große rote Container – laut Herstellern „der smarteste, den die Welt je gesehen hat“ – fährt per Zug, Containerschiff sowie Lkw, und sammelt über Sensoren Daten über Beschleunigung, Vibrationen und Schocks, Gefälle, die genaue Position, Innen- und Außentemperatur, Schall, Feuchtigkeit und sogar die Luftqualität. Zusätzlich sind Solarmodulle an ihm angebracht, um zu messen, wie viel Energie ein Container auf einer Transportstrecke erzeugen könnte. Zwischendurch wird das Testobjekt immer wieder Partnerhäfen und Events ansteuern, um ausgestellt zu werden.

Die gesammelten Echtzeitdaten werden auf der IoT-Plattform des Hafens Rotterdam festgehalten und sind ein wichtiger Beitrag für die Erstellung eines digital twins des Hafens. So wird ein Großteil der beim Container eingesetzten Technologie auch bereits im Hafen selbst zur Überwachung von Infrastruktur, Wasser und Luft eingesetzt.

Wichtiger Schritt in Richtung 2030

In erster Linie wollen die Betreiber aber genauestens feststellen, welchen Einflüssen und Bedingungen eine Fracht auf ihrem Transportweg ausgesetzt ist, und so einem großen Ziel näherkommen – bis 2030 autonom fahrende Schiffe aufnehmen zu können. Der Container 42 steht mit seinen Sensoren und seiner Kommunikationstechnologie also stellvertretend für semiautonome Schiffe, die nur mithilfe präziser und durchgängiger Daten ihre Fahrt sicher und verlässlich absolvieren können werden.

Das interessiert nicht nur den Hafen Rotterdam. Und so sind bei dem Projekt viele Partner mit an Bord – IT-Unternehmen wie IBM und Cisco, den Halbleiterhersteller Intel, das Solartechnologieunternehmen Hyet Solar, Betta Batteries und andere. Sie alle sind auch an einer Standardisierung der Daten in der autonomen Schifffahrt interessiert, die Prozesse erheblich vereinfachen würde.

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