E-Mobilität : So wirkt sich E-Mobilität auf den Anhänger aus

Schwarzmüller Gruppe CEO Roland Hartwig
© Schwarzmüller Gruppe

Der Verbrennungsmotor steht vor dem Aus. So lässt beispielsweise VW die Entwicklung solcher auslaufen und rechnet damit 2040 die letzten Verbrenner auf die Straße zu bringen. dispo hat über die Auswirkungen der E-Mobilität auf die Nutzfahrzeugbranche mit Roland Hartwig, CEO der Schwarzmüller Gruppe gesprochen.

„Aus heutiger Sicht wird der Verbrennungsmotor im Transportwesen länger als beim Pkw im Einsatz sein. Denn die technische Entwicklung sowie die Serienreife hinken hinter den Pkw her“, so Hartwig. Der Grund dafür: Es ist technisch noch einmal anspruchsvoller, die schweren Fahrzeuge praxistauglich zu machen. Die Praxistests werden überwiegend mit Nahverkehrsfahrzeugen gemacht. „Der Fernverkehr ist derzeit selten vertreten. Noch weniger die Baufahrzeuge wie zum Beispiel Kipper, die bei Schwarzmüller mehr als die Hälfte der Produktion ausmachen“, erläutert der Schwarzmüller-Chef und fügt hinzu: „Auch wenn die Zugmaschinen elektrisch betrieben werden, wird das aus heutiger Sicht wenig Veränderungen am gezogenen Anhänger bringen. Das Ladegut benötigt eine Plattform, auf der es von A nach B transportiert werden kann. Das sind und bleiben die Anhänger.“

Auswirkungen des Elektroantriebs gibt es insofern, als dass die bei Schwarzmüller eigentlich antriebslosen Fahrzeuge bereits jetzt mit elektrisch betriebenen Achsen ausgestattet werden können. Damit kann das Handling in schwerem Terrain erleichtert werden.

Herausforderungen für Nutzfahrzeugbauer

Wenn es um E-Mobilität geht, ergeben sich für Nutzfahrzeughersteller gewisse Herausforderungen. „Die eigentliche Herausforderungen für die Anhängerindustrie ist das autonome Fahren, wenn also die Zugmaschine ohne Fahrer arbeitet. Das bedeutet nämlich, dass sich die Zugmaschine völlig verändert. Es braucht dann keine Fahrerkabine in der heutigen Form mehr, diese kann in den Laderaum integriert werden. Antrieb und Batterien können irgendwo im Transportzug platziert werden. Die Bedienung benötigt kaum noch Vorrichtungen im Fahrzeug selbst“, erklärt Hartwig. Diese Veränderung wird große Auswirkungen auf die Konstruktion der Anhänger haben, die dann das eigentliche Fahrzeug werden. Insbesondere die Be- und Entladung sowie die Ladungssicherheit während der Fahrt müssen neu gedacht werden. Denn vor Ort wird es niemanden mehr geben, der kontrolliert, dass von der Ladung keine Gefahr ausgeht.