Startup : Millionen-Investment für digitale Zollabwicklung

Schranke mit Zeichen "Zoll"
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Speditionen stehen unter einem enormen Wettbewerbsdruck weiterhin die Qualität zu erhöhen und gleichzeitig Kosten zu sparen. Dabei ist die Zollabwicklung oftmals eine zeitliche Herausforderung. Sie ist ein bürokratischer Prozess, der den Spediteuren in der Regel viel Zeit abverlangt; teilweise werden Zollerklärungen immer noch händisch ausgefüllt. Dementsprechend groß ist daher auch das Potential, derartige Prozesse mit Hilfe der Digitalisierung effizienter zu gestalten. Hier kommt Digicust mit seinem Digicust-IT-Ökosystem ins Spiel: Virtuelle Zollroboter kontrollieren Zollunterlagen, füllen Zollanmeldungen aus und automatisieren sukzessive die Zolltarifierung.

Zwei Jahre nach der Gründung konnte Digicust nun ein sechsstelliges Investment erzielen. Ausschlaggebend dafür sei gewesen, dass Digicust es sich zur Aufgabe gemacht habe, den gesamten Prozess von der Übermittlung der Zolldokumente bis zur Erstellung der fertigen Zollanmeldung mit Hilfe des virtuellen Zollroboters Dexter IDP zu digitalisieren und zu automatisieren. An der unternehmenseigenen IT-Infrastruktur müssen keine Änderungen vorgenommen werden. Dexter IDP baut auf bestehende IT-Infrastrukturen auf und wickelt so schnell und flexibel Tausende von Zollanmeldungen pro Tag zu einem Bruchteil der Kosten ab.

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Mit dem Investment wolle sich Digicust auf die Skalierung und Weiterentwicklung des Geschäftsmodells konzentrieren und Kunden branchenübergreifend und weltweit eine Lösung für die automatisierte End-to-End-Dokumentenverarbeitung und automatisierte Zollanmeldung anbieten, erklärt CMO und Co-Founder Matthias Pfeiler.

Zu den Anwendern zählen etwa G. Englmayr Zoll & Consulting GmbH aus Oberösterreich, die deutsche Zoll.Ution GmbH und die Rüdinger Spedition. Über diese Kunden hat Digicust indirekt die Zollanmeldungen von mehr als 700 Industrieunternehmen erstellt.

"Dexter IDP ist eine adaptive Anwendung, die es uns ermöglicht, relevante Daten aus PDF-Zolldokumenten zu digitalisieren und so erheblichen Erfassungsaufwand ohne Benutzereingriff zu sparen. Zudem stehen umfangreiche Daten in kürzerer Zeit zur Verfügung, was unser Tagesgeschäft durch programmierte Automatisierung erleichtert und für mehr Genauigkeit durch die Reduzierung von Erfassungsfehlern sorgt", beschreibt Christina Heigrodt, Geschäftsführerin der Zoll.Ution GmbH.