Autonome Transportfahrzeuge : Intelligente Transportfahrzeuge: Kion forscht zu etwas, was Agilox schon kann
Das Forschungsprojekt IMOCO (Intelligent Motion Control) widmet sich dem sicheren Einsatz mobiler robotischer Systeme in dynamischen Intralogistik-Umgebungen. Auf deutscher Seite wird das Projektkonsortium von der Kion Group und ihrer Tochter Still geleitet, auch das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik und die Unternehmen Hahn Schickard, IMST GmbH, Nuromedia und DigitalTwin Technology sind dabei. Unterstützt wird das Projekt außerdem von der Europäischen Union durch den Forschungsinkubator KDT JU.
Das heimische Unternehmen Agilox, das autonome mobile Roboter entwickelt, hat einen Großteil der Lösungen, die das Konsortium erforschen will, bereits in petto, ist aber kein Teil des Forschungsprojekts, wie CEO Helmut Schmid auf Anfrage von Dispo erklärt: "Nein, wir haben hier keine Expertise eingebracht und können mit unseren Fahrzeugen bereits einen Großteil des Forschungsprojektes wie das räumliche Wahrnehmen von Objekten, sowohl statisch als auch mobil oder auch die eigene Lokalisierung der Position, selbständiges Navigieren, Ausweichen und Neuberechnung der Routen zur Zielefindung und ein eigenes Priorisieren der Aufgaben und Verteilung nach kürzesten Routen bzw. Zeitverlauf."
Laut Kion stoßen teil-autonome Fahrzeuge immer noch an gewisse Grenzen. So sei es zwar schon jetzt technischer Standard, dass ein Fahrzeug ein Hindernis eigenständig erkennen kann und entsprechend bremse, so das Unternehmen in einer Aussendung. Vollständig autonomes Fahren verlange jedoch noch weit mehr: Die gesamte Navigation im Lager müsse ausnahmslos selbstständig geschehen, das Fahrzeug sollte Hindernisse umfahren, intelligent und effizient seinen Weg suchen und dabei seine Umgebung analysieren, sprich verstehen können.
"Das Forschungsvorhaben will den herkömmlichen Dreiklang aus Erkennen, Analysieren und Handeln mittels künstlicher Intelligenz weiterentwickeln - zu Wahrnehmen, Verstehen und Lösen", erläutert Ansgar Bergmann, Projektverantwortlicher für IMOCO bei der Kion Group. "Fahrzeuge werden befähigt, die räumliche Umgebung durch unterschiedlichste Sensoriken wahrzunehmen und antrainierte Objekte nicht nur zu erkennen, sondern auch ihre Bewegungen einzuschätzen. Im Hinblick auf die autonome Navigation ermöglicht dies eine Erkennung von Hindernissen in Echtzeit."
Agilox bietet also bereits mit seinen Produkten vieles, was Kion nun in dem Projekt erforschen will. Was Agilox aber noch nicht können oder anders löse, sei etwa das Deep Learning, auf das das Konsortium abzielt. "Das ist aber einfach ein anderer technischer Ansatz Probleme zu lösen", sagt Schmid. "Und wir erkennen nicht, ob ein von uns detektiertes Objekt ein Mensch oder ein Stapler ist und wohin sich dieses bewegliche Objekt voraussichtlich bewegen wird, damit wir unsere eigene Fahr- bzw. Ausweichroute darauf anpassen. Dies ist aber schon optimieren auf höchster Stufe und daher auch ein Forschungsprojekt", schließt Schmid.