Anwenderbericht : Spezielle Intralogistik-Lösung für Holzverarbeiter Mayr-Melnhof

Hochregallager bei Mayr Melnhof
© Hörmann Intralogistics

Die Mayr-Melnhof Holz Holding AG mit Hauptsitz in Leoben wurde 1850 gegründet und agiert in den Bereichen Schnittholz und Holzweiterverarbeitung. An neun Standorten sind rund 1.630 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt.

Am Sägewerksstandort in Leoben, wo sich auch die Zentrale der Unternehmensgruppe befindet, ist eine Intralogistik-Lösung mit einem automatischen, 3-gassigen Hochregallager entstanden. Mit dabei ist eine anbindende Fördertechnik zur auftragsbezogenen Sequenzbildung, Verpackung, Stapelung und der tourengerechten Bereitstellung mit anschließender LKW-Verladung in der Verladehalle. Basierend auf den funktionalen Vorgaben des Logistik-Planers Xvise hatte Hörmann Intralogistics den Generalunternehmerauftrag für die Realisierung dieser speziellen Intralogistik-Lösung erhalten.

Das Hochregallager (HRL) sowie die Logistik- und die Verladehalle wurden auf einem vorhandenen Grundstück neben den bestehenden Produktionshallen des Sägewerks und in direktem Anschluss an das neu errichtete Hochleistungsnachsortier- und Hobelwerk sowie dem neuen Hightech-Brettsperrholzwerk vorgelagert errichtet. Die Fördertechnik transportiert die Holzpakete vom Sortier- und Hobelwerk zum Hochregallager.

Im 3-gassigen Hochregallager werden die Holzpakete zwischengelagert, auftragsbezogen entweder zur LKW-Verladung an interne und externe Kunden oder an das Brettsperrholzwerk zur Weiterverarbeitung ausgelagert. Für die LKW-Verladung werden die Schnittholzpakete sequenz- und tourengerecht zusammengestellt, auf Wunsch verpackt und gestapelt. Ein Verteilerwagen transportiert die Schwerlastpakete dann zu der jeweiligen Bereitstellungsbahn neben Trailern in der

„Das All-in-One-Konzept von Hörmann Intralogistics hat es uns ermöglicht, unsere Logistikprozesse zu revolutionieren. Die konzipierte Softwaresteuerung, Sensorik, innovative Fördertechnik und nahtlose Integration in unsere bestehenden Abläufe steigern unsere Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit. Wir sind begeistert von den Möglichkeiten, die diese neue Anlage bietet“, erklärt dazu Stefan Hierzenberger, Leitung Konzern Logistik bei Mayr-Melnhof Holz.

© Hörmann Intralogistcs

Flexibler und schonender Materialfluss mit Modulbandfördertechnik

Bei den Ladeeinheiten handelt es sich um gebündelte Schnittholzpakete mit Abmessungen von bis zu 5,2 m Länge, 1,27 m Breite und 1,30 m Höhe, mit einem Gewicht von bis zu 3.200 kg. Um die Pakete sicher und materialschonend auf der Fördertechnik zu transportieren, verwendet Hörmann Intralogistics eine innovative Modulband-Fördertechnik aus hochwertigem, schmierölfreiem Kunststoff mit integrierten Transportrollen. Darauf können die Pakete mit und ohne Kanthölzer befördert werden. Bei der Übernahme vom Sortier- und Hobelwerk durchlaufen alle Pakete eine Gewichts- und Konturkontrolle.

Vom Sortier- und Hobelwerk kommend werden die Holzpakete automatisch übernommen, kontrolliert und in die Vorzone des Hochregallagers transportiert. Am Einlagerstich werden Pakete bis 4,2 m / 2,7 t entsprechend ihren Längen mittig zum Regalbediengerät (RBG) positioniert, vom RBG übernommen in 3-fach-tiefe Regalstellplätze überführt.

Die Holzpakete werden dann sequenz- und tourengenau ausgelagert. Bei diesem Prozessschritt bestehen noch weitere Sortiermöglichkeiten direkt auf der Fördertechnik. Zum größten Teil werden die Pakete auf Kundenwunsch vollautomatisch foliert, von einem Roboter mit Kanthölzern unterlegt und umreift. Nach der automatischen Etikettierung erfolgt die Stapelung der Pakete.

Dies geschieht in der Hallenvorzone, in der bis zu vier Pakete von einem Portalstapler zu einem Hub für die LKW-Verladung zusammengestellt werden können. Zwei Pakete nebeneinander und zwei Pakete übereinander bilden diesen Hub. In der Nachzone des Hochregallagers sind zudem in jeder Regalgasse Auslagerstiche berücksichtigt worden. Hier werden Schnittholz-Pakete ausgelagert und über einen Verteilerwagen dem Brettsperrholz-Werk zugeführt.

Die Lagerverwaltung, Anlagensteuerung und Anlagenvisualisierung erfolgt mit dem Warehouse Management System HiLIS, das mit dem Kundensystem über eine Schnittstelle kommuniziert. Mit 24/7 Betriebszeiten erhält HiLIS über eine Schnittstelle vom bauseitigen HOST kontinuierlich Aus- und Einlagerungsaufträge für die zu verladenden Artikel.

„Unsere Aufgabe war es, die von Xvise geplanten Materialflüsse mit präziser Detailarbeit und innovativer Technik zum Leben zu erwecken. Die Realisierung dieses Projekts zeigt die unglaublichen Automatisierungsmöglichkeiten sogar für Schwerlastpakete mit hohem Durchsatz“, so Eberhard Keppler, Vertriebsprojektleiter bei Hörmann Intralogistics, abschließend.

© Hörmann Intralogistcs

Details zum Projekt

Der Lieferumfang von Hörmann Intralogistics umfasste den Regalstahlbau, die Dach- und Wandverkleidung, Regalbediengeräte, Sonderfördertechnik von Hörmann Klatt Conveyors, Brandschutztore, Schnelllauftore, Portal-Roboter für die Kantholzunter- oder Zwischenlegung, Paketstapler, Umreifungsmaschinen, Sägeautomat inkl. Hacker, Etikettierer, InkJet-Beschriftung, Verladekran und das HiLIS WMS, sowie die SPS-Anlagensteuerung inkl. Anlagenvisualisierung.

Projektdaten
:
- Hochregallager, 3-gassig in Kanaltechnik
- 3 Zweimast-Regalbediengeräte mit je 2 synchronen Kanalfahrzeugen
- Abmessungen HRL 125 x 33 x 35 m (L x B x H)
- Lagerkapazität 7.914 Stellplätze
- Ein- und Auslagerleistung je mind. 63/72 Pakete/h
- Betriebszeiten 24/7
- Modulband-Fördertechnik mit integrierten Transportrollen zum Transport für Pakete mit und ohne Unterleghölzer
- Auftragsbezogene Sequenzbildungen über 3 HRL-Gassen mit Paketstapler zur Bildung von 1-4er-Hüben mit HiLIS WMS
- Verpackungslinie mit automatischer Paketfolierung, Umreifungsanlagen mit automatischen Unterlegholzzuführungen
- Beschriftungssysteme, Etikettierung und Ink-Jet-Beschriftung