Würzige Datenbrillen : Wie Digitalisierung der Lebensmittelbranche Sicherheit bringt
Der Einsatz von Digitalisierung hat mittlerweile in vielen Branchen Einzug gehalten – auch bei Gewürzen. Wie die Forschung ihren Beitrag dazu leisten kann, effektive und automatisierte Systeme zu generieren, um auch in der Lebensmittelbranche die Qualitätssicherung zu erleichtern, zeigt die FOTEC, das Forschungsunternehmen der Fachhochschule Wiener Neustadt, mit ihrem aktuellen Rahmenvertrag mit dem Gewürzhändler Kotányi.
Im Projekt „Mixed Reality Based Collaboration 4 Industry“ beschäftigte sich die FOTEC damit, den Mitarbeitern auf einer Datenbrille während verschiedener Wartungs-, Reinigungs- und Rüstarbeiten die richtigen Prozessbeschreibungen einzublenden. „Es ist immer wieder aufs Neue spannend für unsere Entwicklerinnen und Entwickler, wie moderne digitale Technologien nennenswert dazu beitragen können, Arbeitsabläufe zu vereinfachen und Fehler zu vermeiden“, erläutert FOTEC-Geschäftsführer Helmut Loibl.
Als nächstes wird gemeinsam die Unterstützung im Bereich der Qualitätssicherung vorangetrieben. Der korrekte Aufdruck des Mindesthaltbarkeitsdatums, der Chargennummer, der Herstellungszeit und der Artikelnummer oder die richtige Positionierung der Stanzung sind wesentliche Qualitätskriterien. Stichprobenweise, unterstützt durch eine Texterkennung und kombiniert mit Bildanalysen sollen diese Qualitätskriterien künftig teilautomatisiert überwacht werden.
„Die Produktkontrolle während des laufenden Produktionsprozesses ist ein wesentlicher Teil des Kotanyi Qualitätsmanagements. Die digitalisierte Produktkontrolle sowie das Speichern des kontrollierten Gebindes ist ein weiterer wichtiger Schritt in die digitalisierte Zukunft“, meint Horst Vecera, Leiter der Produktion.
Parallel zur beschriebenen Qualitätssicherung mittels Texterkennung und Bildanalyse soll auch die Kontrolle des Inhalts, also der Gewürze, durch digitale Technologien schneller und effizienter erfolgen. Angedacht wird eine Lösung, bei der die Farbe der Gewürze kontrolliert und mit Referenzwerten verglichen wird.
Der Einsatz digitaler Technologie soll Fehler reduzieren, die bei einer händischen Qualitätssicherung immer wieder vorkommen können. Darüber hinaus soll der Zeitaufwand für die umfangreichen Prüfungen durch Teilautomatisierung verringert sowie die Frequenz der Stichproben erhöht werden. In Summe erhofft sich Kotányi dadurch die Belastungen der Mitarbeiter zu reduzieren.
Die nächsten Projekte sind bereits in der Warteschleife. In Zukunft sollen die Mitarbeiter dabei unterstützt werden, aufgedruckten Fremdsprachentext auf Richtigkeit zu kontrollieren.