Ukraine-Konflikt : "Russland-Verkehre wurden gestoppt"
Während viele privatwirtschaftlich geführte Unternehmen zu eigenen Sanktionen gegenüber Russland aufgrund des Angriffskriegs auf die Ukraine greifen, ist auf dispo-Anfrage bei heimischen Speditionen nicht viel herauszufinden. Einige reagieren nicht auf Anfragen, einige verweisen auf Informationen auf ihrer Homepage, und einige wollen das Thema nicht nach außen kommunizieren.
Der Obmann der Sparte Transport und Verkehr der WKO, Alexander Klacska allerdings, ordnet für dispo kurz die Gegebenheiten ein. So gebe es weniger ein Transportthema, wenn es um die Ukraine geht, sondern vielmehr eine Industriebetroffenheit. So sei etwa die Ukraine ein starker Exporteur von Mineralien, Erze und Kohle - und etwa auch von Äpfel und Apfelsaftkonzentrat. Mit diesen fehlenden Rohstofflieferungen haben die Probleme um Lieferketten eine zusätzliche Komponente bekommen, so Klacska: "Natürlich gibt es auch andere Regionen mit Erzen & Co. Hier müssen aber Lieferströme umgeleitet werden. Die Ukraine ist ja nicht so weit weg, die Transportwege waren hier also relativ kurz. Es ist überhaupt ein großer offener Punkt, das man mittelfristig nicht wisse, ob die Donau, die auf ukrainischem Gebiet endet, mittelfristig als Transportroute weiter genutzt werden kann."
Grundsätzlich seien straßenseitig alle Transporte in 'Richtung Ukraine gestoppt, auch der Russland-Verkehr wurde von heimischen Speditionen aufgrund von Sicherheitsbedenken von allen Transporteuren eingestellt, so Klacska. Wie es im Schienengüterverkehr aussehe, wisse er nicht genau, da es schwierig sei, gesicherte Informationen in diesem Bereich zu bekommen.
Neben der Straße sei die Luftfracht durch die Luftraumsperren natürlich massiv betroffen, erklärt der WKO-Obmann. Die Kosten seien stark gestiegen und überhaupt gebe es durch die Sanktionen auch Unsicherheiten, welche Güter überhaupt noch transportiert werden dürften. Grundsätzlich können aber kaum Güter befördert werden, da die meisten Güter im Bereich der Luftfracht mit Passagierflugzeugen transportiert werden - und diese derzeit nicht unterwegs sind. Das betreffe oftmals hochpreisige kleine Teile wie etwa Mikrochips.
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