Schiene : Heimischer Schienengüterverkehr wächst wieder

RCG Schienengüterverkehr
© ÖBB/Peschl

Statistik Austria zeigt in aktuellen Zahlen, dass die Menge an Gütern, die über die Schiene transportiert wurden, leicht gestiegen ist: Demnach wurden 2024 auf dem österreichischen Schienennetz 94,4 Millionen Tonnen Güter befördert, um 2,2 Prozent mehr als 2023. Multipliziert mit der zurückgelegten Strecke innerhalb Österreichs ergab das eine Transportleistung von 21 Milliarden Tonnenkilometern. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg von 3,9 Prozent.

Damit erholte sich der heimische Schienengüterverkehr nach dem starken Rückgang im Jahr 2023 (minus elf Prozent bzw. minus 11,4 Millionen Tonnen auf 92,4 Millionen Tonnen). Im grenzüberschreitenden Empfang und im Transitverkehr gab es einen Rückgang (−2,4 Prozent bzw. −1,5 Prozent), während die Transportleistung im Inland 2024 im Vorjahresvergleich um 3,9 Prozent auf 21 Milliarden Tonnenkilometer stieg. Zunahmen gab es hier in allen Verkehrsbereichen.

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Der grenzüberschreitende Versand wies mit 3,8 Milliarden Tonnenkilometern und einem Plus von 7,7 Prozent gegenüber 2023 den größten relativen Zuwachs auf, knapp gefolgt vom Inlandverkehr mit 4,2 Milliarden Tonnenkilometer und +7,6 Prozent. Der grenzüberschreitende Empfang stieg um 3,1 Prozent auf 5,1 Milliarden Tonnenkilometer und der Transit um 0,9 Prozent auf 7,9 Milliarden Tonnenkilometer, wie aus der Tabelle ersichtlich ist.

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Die Verlagerung von der Straße auf die Schiene ist regelmäßig Thema, wenn es um die Dekarbonisierung des Güterverkehrs geht. Doch sowohl die Infrastruktur, als auch fehlende Fachkräfte behindern diese Pläne. Vor allem um das zweite Problem kümmern sich derzeit zahlreiche Jungunternehmen, während Polen in der aktuellen Periode der EU-Ratspräsidentschaft die Infrastruktur in den Fokus nimmt.

31 Prozent der Tonnage entfiel auf den Transitverkehr

29,2 Millionen Tonnen bzw. 31 Prozent des gesamten Transportaufkommens entfielen 2024 auf den Transit, wovon 41,6 Prozent (12,1 Mio. Tonnen) auf Transporte zwischen Deutschland und Italien entfielen. Im Inlandverkehr wurden 29,1 Prozent der Güter befördert. 22,2 Prozent bzw. 17,8 Prozent entfielen auf den Güterempfang bzw. -versand, wobei auch hier Deutschland mit Anteilen von 31,7 Prozent (6,6 Mio. Tonnen) bzw. 40,2 Prozent (6,7 Mio. Tonnen) am gesamten Empfang bzw. Versand stärkstes Partnerland war.

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56 Prozent der Transportleistung entfiel auf Strecken von mehr als 300 Kilometern

Im Jahr 2024 entfielen 31,8 Prozent (30,1 Mio. Tonnen) des Transportaufkommens bzw. 55,7 Prozent (11,7 Milliarden Tonnenkilometer) der Transportleitung auf Strecken von über 300 Kilometern Länge. 46,4 Prozent (43,8 Mio. Tonnen) des Transportaufkommens bzw. 38,5 Prozent (8,1 Milliarden Tonnenkilometer) der Transportleistung wurden auf Strecken zwischen 101 und 300 Kilometer befördert und 21,8 Prozent der Tonnage (20,6 Mio. Tonnen) bzw. 5,8 Prozent (1,2 Milliarden Tonnenkilometer) der Transportleistung entfielen auf Beförderungsweiten bis 100 Kilometer. 

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Zwei Millionen Sattelauflieger, Container und Wechselaufbauten befördert

Die Anzahl der transportierten Sattelauflieger, Container und Wechselaufbauten stieg um 3,4 Prozent auf insgesamt zwei Millionen und entsprach zusammen 3,1 Mio. TEU (Twenty-foot equivalent unit). Dieses Transportaufkommen betrug 40,2 Mio. t (+3,8 Prozent gegenüber 2023) und die Transportleistung 8,9 Milliarden Tonnenkilometer (+7,7 Prozent gegenüber 2023).