Schiene : Hochbetrieb auf der Neuen Seidenstraße

ÖBB RCG Neue Seidenstraße
© ÖBB/Chris Zenz

Im Jahr 2020 konnte die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) mit rund 70.000 TEU so viele Waren wie noch nie zuvor auf der Neuen Seidenstraße von und nach China transportieren. Das entspricht einer Verdopplung der beförderten Menge gegenüber dem Vorjahr 2019. Die Anzahl der Güterzüge konnte auf insgesamt über 700 gesteigert werden. Für 2021 peilt die RCG 1.000 Güterzüge entlang der Seidenstraße ein.

Neue Seidenstraße stärkt Schienengüterverkehr

„Es steht außer Zweifel, dass die Seidenstraßen-Initiative für Europa und auch für Österreich von enormer Bedeutung ist, weil sie die Volkswirtschaften in Europa und Asien verbindet. Dort, wo Handelspunkte sind, entstehen Wohlstand und wirtschaftliche Prosperität.“ betont ÖBB CEO, Andreas Matthä und ergänzt: „Wir sehen entlang der Neuen Seidenstraße ein weites Betätigungsfeld. Nicht nur auf den drei Schienenkorridoren zwischen Europa und Asien, sondern auch als Transporteur zu den europäischen Häfen, wo die maritime Seidenstraße anlandet – wie u.a. Hamburg, Rotterdam oder Triest, Koper und Piräus. Hier kann die RCG ihre leistungsfähigen Hinterlandverbindungen einbringen.“

Als Europas zweitgrößtes Schienengüterverkehrsunternehmen kann die ÖBB Rail Cargo Group ihre Marktposition durch den Ausbau ihrer Seidenstraßenaktivitäten ausbauen. Vom wachsenden internationalen Netzwerk profitieren auch die RCG-Kunden aus Österreich. Durch die Anbindung der Neuen Seidenstraße an das RCG-Netzwerk wird ein schneller Transport mit effizienter Weiterverteilung in Europa geboten.

Zu den Top Produkten, die von der RCG im letzten Jahr von Europa nach China transportiert wurden, zählten vor allem Kühlschränke, Spinnfasern, Heizungssysteme, Maschinen/ Ersatzteile bzw. Möbel und Einrichtungen. Von China nach Europa wurden beispielsweise Waren aus den Bereichen Mode, Automotive, Chemie und aus dem Gesundheitsbereich (Schutzmasken) auf der Schiene transportiert.

Wachsender Markt entlang der Neuen Seidenstraße

Das zukünftige Marktpotential erscheint für den Schienengüterverkehr zwischen Europa und Asien laut einer aktuellen Studie der UIC (International union of railways) vielversprechend. Die konservative Prognose rechnet mit einer Verdopplung, die optimistischeren Aussichten gehen von einer Verdreifachung der transportierten Containermenge von 2020 bis 2030 aus. Parallel dazu arbeitet die RCG mit ihren Partnern entlang der Strecke daran, die durchschnittliche Transportzeit von derzeit rund 16 bis 18 Tagen zwischen Europa und Asien, durch Digitalisierungsmaßnahmen und Prozessoptimierungen in den kommenden Jahren um rund drei bis fünf Tage zu reduzieren. Bis 2030 wird eine Transitzeit von durchschnittlich zehn Tagen angestrebt.