Anwenderbericht : Ersatzteillogistik über Nacht: "Das können nicht viele in Österreich"

Referenzstory Teilelogistik Porsche
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Das Porsche Teilevertriebszentrum in Wals-Siezenheim versorgt die Servicebetriebe in Österreich und weiteren acht Ländern mit Ersatzteilen für die Marken VW, Audi, Seat, Škoda und Porsche. Das Zentrallager umfasst auf 77.000 Quadratmeter Fläche rund 110.000 verschiedene Ersatzteile und beschäftigt 350 Mitarbeiter:innen. Zusammen mit dem Porsche Parts Center Budapest beliefert das Unternehmen Werkstätten und Handelspartner in 18 Ländern.

„Von Wals-Siezenheim werden ca. sechs Millionen Teilepositionen jährlich ausgeliefert, das entspricht etwa 24.000 täglich. Eine rasche Belieferung der Werkstätten just-in-time ist die Basis, dass Reparaturen für unsere Kunden möglichst rasch durchgeführt werden können“, erklärt Erich Costisella, Leitung Teileversand und Zoll Porsche Teilevertriebszentrum.

Teile, die eine Vertragswerkstätte nicht selbst auf Lager hat, können über das Porsche-ETN-Teilesystem bis 17 Uhr im Zentrallager in Wals-Siezenheim bestellt werden. „Von 100 bestellten Teilen haben wir rund 97 lagernd. Der Rest kann größtenteils über Nacht beschafft werden. Damit erzielen wir einen überaus hohen Servicegrad von 97 Prozent“, sagt Costisella.

Nach Kommissionierung und dem Verpacken übernehmen Mitarbeiter von Raben BEXity am Standort in Wals-Siezenheim die Ware und verladen sie gemeinsam mit Porsche-Mitarbeitern in Waggons am werkseigenen Gleis oder auf Lkws. Der Logistikspezialist transportiert dann über Nacht und stellt die Ware an die Depots der Händler und Werkstätten zu. „Die Auslieferung erfolgt flächendeckend bis sieben Uhr früh. Das können nicht viele in Österreich", ist Costisella überzeugt. Für besonders dringende Bestellungen gibt es Same-Day-Lieferungen, d.h. bis 10 Uhr vormittags bestellt und am selben Tag noch zugestellt. Als dritte Variante liefert Raben BEXity Nachschub für die Lager der Werkstätten, für größere Vertragspartner alle 14 Tage, für kleinere monatlich.

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Raben BEXity wickelt dabei etwa 40 Prozent der Teilelieferungen auf der Schiene ab, den Rest per Lkw. Die Waggons können dabei den ganzen Tag beladen werden und kommen abends in den Hauptlauf, um dann bis spätestens fünf Uhr in den Raben BEXity Standorten Wien-Inzersdorf, St. Michael, Graz-Wundschuh und Wolfurt einzutreffen. Die letzte Meile der Belieferung der Porsche Filialen erfolgt mit dem Lkw. Durchschnittlich werden 7.000 bis 7.500 Sendungen monatlich ab dem Lager in Wals-Siezenheim österreichweit verteilt. „Aufgrund der eingespielten Logistikkette schaffen wir es, bestellte Teile in nur 14 Stunden an die Händler und Werkstätten zuzustellen“, stellt Costisella fest.

Porsches eigenes Teilelogistiksystem ETN bildet das Kernstück der Ersatzteile-Versorgungskette und wird in den Vertriebszentren in Wals-Siezenheim und Budapest betrieben. Das System unterstützt den gesamten Prozess vom Teilevertriebszentrum zu den Autohäusern bzw. zu den Importeuren in den Partnerländern. Durch diverse Schnittstellen ist ETN einerseits mit den Werkslieferanten, andererseits mit den Importeuren in den Ländern und den Kfz-Einzelhandelspartnern verbunden. Das System AutoPart sorgt für den automatischen Teilenachschub. Auf Basis der gemeldeten Verkäufe der Kfz-Händler berechnet die Software deren erforderliche Bevorratung an Ersatzteilen. „Gemeinsam mit dem österreichweiten Logistiknetz von Raben BEXity können wir die rasche Versorgung der Werkstätten sicherstellen. Dabei sind nicht nur die jeweiligen Logistikzentren in den Bundesländern von Vorteil, sondern auch die Größe und hohe Flexibilität, etwa um den erhöhten Teilebedarf zu Wochenbeginn abzudecken. Hier ist die Zustellung über Nacht ein großer Benefit“, betont Costisella. Die Zustellqualität erreicht 99,7 Prozent.

In Sachen Nachhaltigkeit betont Cortisella, dass "Raben Bexity unsere Strategie unterstützt, indem beispielsweise Leerfahrten vermieden und der Abtransport von Verpackungen, Rückgaben und Leergut im Zuge der Zustellung übernommen wird". Rund 75 Prozent der Ersatzteile werden dabei in Mehrwegboxen ausgeliefert und Verpackungen aus recyceltem Material verwendet. Etwa 800 Tonnen an Austauschteilen pro Jahr führt Porsche dem Recycling zu. Dabei werden Altteile auf der Schiene an die Lieferanten transportiert, dort aufbereitet und schließlich als Original-Austauschteile wieder dem Kreislauf zugeführt. Wiederverwertet werden auch ca. 1.200 Tonnen Altbatterien, Windschutzscheiben, Stoßfänger und Bremsflüssigkeit pro Jahr. Um den Energiebedarf teilweise selbst zu decken, betreibt Porsche eine Photovoltaikanlage mit 600.000 kWh Leistung pro Jahr am Dach der Lagerhalle. „Im Bereich Logistik ist es ein zentrales Ziel, den Schienenanteil noch weiter zu erhöhen“, blickt Costisella voraus.

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