Paketzustellung : Der Weg der heimischen Post führt weiter nach Osten

Peter Umundum Österreichische Post

Post-Paket-Chef Peter Umundum erklärt die Expansionspläne der heimischen Post.

- © Thomas Topf

Beim Logistik Dialog des Branchenverbands BVL diskutierten Manager und Managerinnen verschiedenster Logistikbetriebe aktuelle Herausforderungen und sprachen über Wege, mit diesen umzugehen. Post-Paket-Chef Peter Umundum etwa berichtete von den hohen Wachstumsraten im Paketgeschäft während der vergangenen Corona-Jahre, die, auch wenn nicht mehr so hoch, weiter anhielten, und den Investitionen in die Infrastruktur in der Höhe von einer halben Milliarde Euro.

Neben Auswirkungen des russischen Angriffskampf auf die Ukraine sprach Umundum außerdem über weitere Expansionspläne der österreichischen Post. Diese strategischen Entwicklungen hätten jedoch keinen Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg, heißt es auf Nachfrage.

Jedenfalls stellt die Post ab sofort - das heißt seit Juli 2022 - mit Express One Slovenia teilweise selbst zu. Man habe bereits relevante Exportmengen in dieses Land und verfüge in den Nachbarländern Österreich, Kroatien und Ungarn bereits über eine starke Marktposition. Eine Eigenzustellung in Slowenien sei für die Post damit ein logischer Schritt.

Auch der Landweg in Bulgarien soll bis Ende des Jahres ausgebaut werden. "Wir sind mit der Aras Kargo Marktführerin in der Türkei. Aufgrund der starken Kostenposition der türkischen E-Commerce-Händler*innen sind diese an der Erschließung des europäischen Absatzmarkts interessiert. Heute werden diese Mengen - insbesondere Kleidung - im Wesentlichen per Flugzeug transportiert. Mit einer Landverbindung über Bulgarien könnten hier gegenüber der Flugverbindung weitere Kostenpotenziale erschlossen werden", heißt es auf dispo-Anfrage aus der Post.

Was Aserbaidschan angeht hätten türkische E-Commerce-Händler*innen dort bereits heute einen sehr hohen Marktanteil. Diese Mengen werden heute indirekt über aserbaidschanische Konsolidierungsunternehmen in der Türkei eingesammelt. "Zusammen mit unseren Kund*innen arbeiten wir an Lösungen, diese Mengen direkt nach Aserbaidschan zu bringen und dort zuzustellen. Andere Länder, die neben Europa und Aserbaidschan hohes Potenzial für türkische E-Commerce-Händler*innen haben, liegen im Mittleren Osten. Auch hier arbeiten wir mit Partner*innen an möglichen Logistiklösungen", so ein Post-Vertreter.