Letzte Meile : Die Post kommt für die letzte Meile direkt ins Vorzimmer

Vorzimmer-Zustellung
© Österreichische Post

„Bei der Vorzimmer-Zustellung von Post und Nuki handelt es sich um eine absolute Marktneuheit, die in Europa bis heute noch nie über die Pilotphase hinausgekommen ist. Wir wagen diese Innovation und bieten die Vorzimmer-Zustellung nun erstmals als Regelservice an. Die Österreichische Post kann nun Pakete sicher und zuverlässig in die eigenen vier Wände ihrer Empfänger*innen zustellen“, erklärt Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik, Österreichische Post AG, bei der Vorstellung des neuen Services.

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Bereits 2021 getestet, war das Interesse bereits in dieser Phase enorm. Nun geht die Post gemeinsam mit Technologiepartner Nuki den nächsten Schritt und startet die Vorzimmer-Zustellung als Regelservice. Dabei ist der Service in Europa einzigartig; Länder wie Belgien oder Frankreich hätten die Vorzimmer-Zustellung ebenfalls getestet, seien aber nie über die Pilotphase hinausgekommen, wie ein Nuki-Manager erklärt.

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Nuki ist der Technologiepartner der Post, das Unternehmen produziert Smart Locks - smarte Türschlösser, die als "Key Turner" funktionieren und im Gegensatz zu ähnlichen Produkten viel einfacher zu installieren sind. „Bei Nuki sehen wir uns als Vorreiter in dem, was wir tun: elektronische Türschlösser zu einer Selbstverständlichkeit machen und so Millionen Menschen in Europa und darüber hinaus den Alltag erleichtern. Wir freuen uns sehr, dass die innovative Technologie von Nuki es Österreicher*innen jetzt erstmals im Regelbetrieb ermöglicht, sich von der Post Sendungen bis ins Vorzimmer zustellen zu lassen. Durch die neue technische Umsetzung sowie Skalierbarkeit wird die Vorzimmer-Zustellung langfristig tausenden österreichischen Haushalten den Alltag erleichtern“, sagt Martin Pansy, Gründer und CEO, Nuki Home Solutions.

So funktioniert die Vorzimmer-Zustellung

Nach knapp 24 Stunden haben sich mehr als 2.000 Personen für die neue Vorzimmer-Zustellung der Österreichischen Post registriert. „Wir sind völlig überwältigt! Mehr als 2.000 Anmeldungen nach knapp 24 Stunden zeigen die Bedeutung dieser europaweiten Innovation. Die Österreicher*innen möchten ihre Online-Bestellungen direkt in die eigenen vier Wände bekommen und wir als Österreichische Post werden sie zustellen“, erklärt Peter Umundum, Vorstandsdirektor für Paket & Logistik, Österreichische Post AG.

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Zum Start schaltet die Post im ersten Schritt 200 Nutzer*innen aus allen eingegangenen Anmeldungen frei. Voraussetzungen sind ein Mindestalter von 18 Jahren, eine Zustelladresse in Österreich und die Kompatibilität des Türschlosses mit dem Nuki Smart Lock – in Österreich sind ca. 90 Prozent passend. Haushalte, die bereits ein Nuki Smart Lock besitzen, können dieses direkt weiterverwenden, allen anderen der 200 Nutzer*innen stellt die Post kostenlos ein Smart Lock zur Verfügung.

Danach sind für die Hardware einmalig 289 Euro zu bezahlen. Die Empfangsoption der Vorzimmer-Zustellung ist ein Service der Post und kostenlos. Die Nutzer*innen berechtigen die Österreichische Post nun via Nuki App als Zustellpartnerin für die Öffnung der Haus- oder Wohnungstür. Die Tür wird dann von den Zusteller*innen mit ihrem mobilen Gerät geöffnet und eine eigene Fußmatte im Vorzimmer markiert den Platz, an dem das Paket abgestellt werden soll. Die Zusteller*innen verlassen daraufhin wieder das Haus oder die Wohnung und versperren die Tür.

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Im Zuge der Vorzimmer-Zustellung bietet die Post auch die Erweiterung ihres Abholservices um einen Wunsch-Platz im eigenen Vorzimmer an. Nutzer*innen können ihre Pakete mit Retourenlabels oder Paketmarken versehen und die Post mit der Abholung beauftragen. Durch das Nuki Smart Lock können die Mitarbeiter*innen der Post wiederum die Haus- oder Wohnungstür öffnen und bis zu fünf vorfrankierte Pakete direkt aus dem Vorzimmer abholen. Die Pakete müssen dabei auf der speziellen Fußmatte platziert werden, damit die Zusteller*innen wissen, welche Sendungen abzuholen sind.

10.000 Handhelds wurden umgerüstet

Das Projekt ist vor allem IT-seitig ein Großes, erklärt Post-Paket-Chef Umundum. Dafür mussten etwa an die 10.000 Handhelds, die Poster und Postlerinnen tragen, umgerüstet werden. "Mehrere 100.000 Euro" waren dafür notwendig, es war das größte Handheld-Projekt in Österreich, so Umundum. Die Kosten wurden mit 60.000 Euro aus Mitteln des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) gefördert.