Multimodale Transporte : Rail Cargo Group und Transporeon gewinnen den Österreichischen Logistikpreis 2024
Die heimische Rail Cargo Group (RCG), der zweitgrößte Bahnlogistiker in Europa, und Transporeon haben gemeinsam eine Lösung entwickelt, die Bahn- und Straßentransporte nahtlos vereint. Das Projekt entstand aus dem Wunsch der Industrie nach mehr Transparenz und Echtzeit-Informationen bei Multimodal- und Bahntransporten.
Bislang gab es in Europa keine umfassende Lösung für die Echtzeitverfolgung dieser Transporte. Die Kooperation von RCG und Transporeon füllt diese Lücke, indem sie Tracking-Informationen von Bahn- und Straßentransporten in einer einzigen Nutzerschnittstelle zusammenführt. Dies ermöglicht Kunden eine einfache Buchung und Nachverfolgung ihrer Transporte, wobei manuelle Statusmeldungen durch sensorbasierte Echtzeitdaten ersetzt werden.
Diese Innovation unterstütze die Ziele des European Green Deal durch eine signifikante Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene, heißt es von der RCG. "Und diese Ziele erreichen wir, wenn wir es Kunden einfach machen, von der Straße auf die Schiene zu wechseln. Genau da setzt das Projekt an", so RCG-Vorstandssprecher Clemens Först.
>>> Clemens Först: Der Problemlöser
"Im Logistiksektor werden Bahn- und Straßentransporte häufig als separate Einheiten behandelt. Für viele Kunden stellt der Schienenverkehr trotz zahlreicher Vorteile noch immer eine Herausforderung dar. Dies liegt vor allem an der mangelnden Transparenz in der Datenabwicklung. Mit unserer neuen Lösung bieten wir erstmals in Europa die benötigten Daten für den Schienen- und multimodalen Transport, was Unternehmen maßgeblich dabei unterstützen wird, ihre Ambitionen hinsichtlich der Verkehrsverlagerung und der Reduzierung von Emissionen zu verwirklichen”, ergänzt Christopher Keating, Senior Vice President Trimble Transportation Europe.
Multimodalität als Schlüssel zur Verkehrsverlagerung
Durch die Integration von Straße und Schiene ermöglicht die Transporeon-Plaftform einen vollintegrierten Door-to-door-Logistikprozess. Pilotkunden wie Nestle und Vöslauer haben die Vorteile dieser Lösung bereits genutzt. Der Großteil der Strecke wird per Bahn zurückgelegt, während die letzten Kilometer per Lkw bewältigt werden. Kunden haben dabei jederzeit Zugriff auf Echtzeitdaten wie Position, Status und geschätzte Ankunftszeiten (ETA) sowie auf zuverlässige Berechnungen der Treibhausgasemissionen.
Im Gespräch mit Dispo ergänzt Director Visibility Products bei Transporeon, Bernhard Schmaldienst, im Zuge des VNL Logistik Tages in Linz: "Ich würde statt Pilotprojekt eher Produktivprojekt sagen. Wir zeigen damit nämlich ganz konkret in der Realität, dass Multimodalität funktionieren kann. Die Nutzungsmöglichkeiten von Straße und Schiene müssen gleich sein, und dafür sorgen wir." Zu den weiten Zielen sagt er: "Mit den Pilotkunden haben wir etwa 100 Sendungen pro Woche abgewickelt. Unser Ziel ist eine Null mehr. Allerdings ist die Hauptherausforderung die Preiskomponente, deshalb braucht es hier auch einen langen Atem."
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