eCRM : Wann kommt der elektronische Frachtbrief in Österreich?
Die Regeln für den internationalen Warentransport sind im Übereinkommen der Vereinten Nationen über den internationalen Warentransport, dem CMR (Convention relative au contrat de transport international de Marchandises par Route), festgelegt.
Dieses Übereinkommen wurde von den meisten europäischen Staaten sowie von mehreren anderen Ländern ratifiziert. Güterverkehrsunternehmen, Fahrer und Empfänger von Sendungen verwenden einen CMR-Frachtbrief, der Informationen über die beförderten Güter und die befördernden und empfangenden Parteien enthält.
Lange gab es die CMR-Frachtbriefe nur in Papierform, 2008 wurde ein Protokoll mit der Forderung hinzugefügt (e-CMR-Protokoll), den CRM auch elektronisch zu verwalten. Es trat 2011 in Kraft, bisher haben ihn 36 Länder eingeführt, darunter: Belgien, Bulgarien, Tschechien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Lettland, Litauen, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden, die Schweiz und das Vereinigte Königreich. Auch Italien hat ihn im März 2024 ratifiziert. Auch Länder wie Aserbaidschan, Iran, Kirgisistan, Moldawien, Russland, Tadschikistan, Türkei, Turkmenistan, die Ukraine, Usbekistan und Belarus sind dabei.
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Nachdem ab August 2024 in ganz Europa die „eFTI-Verordnung EU 2020/1056“ eingeführt werden soll (eFTI steht für Electronic Freight Transport Information bzw. Elektronische Frachtbeförderungsinformationen), nimmt nun auch Österreich das Thema im Parlament auf die Agenda. Da das Zusatzprotokoll nur einen groben Rahmen vorgebe - u.a. mit Regelungen für die elektronische Kommunikation bei Frachtverträgen - bedarf es einer Genehmigung durch den Nationalrat. Insbesondere hinsichtlich der hierfür verwendeten Software und anderen technischen Details müssen sich jedoch die am Transport beteiligten Personen über ein gemeinsames Verfahren einigen, heißt es aus der Wirtschaftskammer.
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Open-Source-Standard für den elektronischen Frachtbrief
Die deutsche Open Logistics Foundation hat einen europäischen eCMR-Standard auf Open-Source-Basis entwickelt - und in einem Pilotprojekt getestet. „Wenn Mitbewerber wie Rhenus und Dachser über die gleiche Open Source-Plattform mittels eCMR interagieren, dann wird dieser Standard definitiv branchenweite Akzeptanz finden“, so Fraunhofer-IML-Institutsleiter Michael ten Hompel.
Auch LKW Walter nutzt den digitalen Frachtbrief und spart nach eigenen Angaben und spart sich damit nach eigenen Angaben 1,5 Mio. Papierdokumente mit sechs Millionen Papierseiten ein - neben Einsparungen bei Prozessen. „Mit dem eCMR digitalisieren wir das wichtigste Begleitdokument für internationale Straßentransporte. Unsere Frachtführer und Kunden werden dank dieser Innovation an Effizienz gewinnen und erhalten in Echtzeit Zugang zu allen wichtigen Informationen zu jedem einzelnen Transport. Viele auf dem CMR basierende Prozesse werden durch die neue eCMR-Lösung stark automatisiert. Für uns als Unternehmen setzt der eCMR neue Standards bei Effizienz und Transparenz in der Lieferkette. Dazu fallen noch Millionen Papierseiten weg, worüber sich auch die Umwelt freut“, erklärt Michael Gschwandtner, Director Digital Business bei LKW Walter.