Kombinierter Verkehr : DM setzt nun auch auf die Schiene
400 Tonnen CO2-Ersparnis erwartet sich DM Drogerie Markt mit der Verlagerung von der Straße auf die Schiene bis zum Ende des nächsten Jahres - bis Ende 2026 will das Unternehmen damit sogar bis zu rund 700 Tonnen CO₂ einsparen. Seit diesem Jahr setzt DM nämlich auf den kombinierten Verkehr: Der Großteil der Strecke wird dabei via Schiene zurückgelegt, lediglich Vor- und Nachlauf von der Produktionsstätte zum Terminal und vom Terminal zum Verteilzentrum erfolgen mittels Lkw auf der Straße.
Bis Juli 2024 stellt DM Drogerie Markt 14 Lieferanten für das Verteilzentrum in Enns (Österreich) und 13 Lieferanten für das DM Marken Verteilzentrum in Páty (Ungarn) auf den kombinierten Verkehr, den sogenannten Intermodalverkehr, um. Dabei handelt es sich vor allem um die Überbrückung langer Distanzen von Lieferanten aus Belgien, Deutschland, Frankreich und Schweden. Die transportierten Güter müssen dafür nicht umgeschlagen werden, da der gesamte Sattelzugauflieger den Verkehrsträger wechselt.
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„Der Intermodalverkehr erlebt in der Logistikbranche derzeit eine Renaissance, da er zahlreiche Vorteile bietet. Allen voran trägt der kombinierte Verkehr zur Dekarbonisierung der Logistik bei. Bei Umstellung aller potenziell möglichen Lieferanten für das DM Verteilzentrum Enns, das DM Marken Verteilzentrum in Ungarn sowie weiterer Verteilzenten in der Teilgruppe bis zum Jahr 2026 wird eine jährliche CO₂-Einsparung von bis zu 700 Tonnen pro Jahr möglich“, so DM-Geschäftsführer Stefan Heiglauer. Mit LKW Walter hat DM einen Partner, der über ein gut ausgebautes Transportnetzwerk verfügt. „Mit täglich mehr als 300 Abfahrten auf über 250 See- und Bahnrouten verknüpft LKW Walter im kombinierten Verkehr alle wichtigen Wirtschaftszentren Europas“, so Ewald Altenburger, Sales Director bei LKW Walter.
Höheres Verladegewicht auf der Schiene
Beim Intermodalverkehr sind gegenüber dem Transport auf der Straße, abhängig von Distanz und Beladung, Einsparungen von 60 bis 80 Prozent der CO₂-Emissionen möglich. Zudem kann ein höheres Verladegewicht von bis zu 29 Tonnen statt 24 Tonnen befördert werden. Der kombinierte Verkehr kann weiterhin punkten, weil er nicht von Feiertagen, Fahrverboten oder Staus beeinflusst wird. Ein zusätzlicher positiver Effekt zeigt sich vor dem Hintergrund des Fahrermangels im Fernverkehr. Die deutlich kürzeren Strecken und der wohnortnahe Einsatzbereich bringen auch eine Attraktivierung des Jobs mit sich, weil die Arbeitsbelastung sinkt und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie steigt.
Bis Ende 2024 soll das Potenzial des Intermodalverkehrs für die elf verbundenen Länder festgestellt werden. Für den Transport vom Ankunftsterminal zum Verteilzentrum wird zudem der Einsatz von Elektro- und HVO-Lkws (Hydrotreated Vegetable Oils – also mit hydriertem Pflanzenöl betriebene Lkws) geprüft. Dadurch können weitere CO₂-Emissionen reduziert werden.
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