Transportaufkommen auf der Donau : Warum der Güterverkehr auf der Donau zurückgeht

Frachtschiff auf der Donau bei Linz
© Otto Normalverbraucher, CC BY-SA 2.0 AT

Knapp über sechs Millionen Tonnen Güter wurden 2023 auf der Donau in Österreich transportiert. Das ist das niedrigste Ergebnis seit Jahren und entspricht einem Rückgang von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der österreichische Donaukorridor insgesamt, der sowohl die Straße, Schiene als auch die Wasserstraße umfasst, verzeichnete im Jahr 2023 insgesamt 86,9 Millionen Tonnen beförderte Güter. Dabei gab es eine deutliche Verschiebung im Modal Split: Der Anteil der Straße stieg um zwei Prozentpunkte auf 67 Prozent, während die Schiene und die Wasserstraße jeweils einen Punkt verloren und nun bei 27 Prozent bzw. sechs Prozent liegen.

Trotz des insgesamt geringen Anteils der Wasserstraße Donau im Modal Split spielt sie eine entscheidende Rolle im Import- und Exportverkehr über die Ostgrenze des Donaukorridors. Hier leistet die Donau bei den Importverkehren mit 19 Prozent ihren größten Beitrag. Bei den Exportverkehren über die Ostgrenze erreicht die Donau mit zwölf Prozent sogar einen höheren Anteil als die Schiene, die nur elf Prozent ausmacht.

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Der Rückgang des Güterverkehrs auf der Donau ist vor allem auf die drastisch gesunkenen Importmengen zurückzuführen, die im Jahr 2023 um 20,9 Prozent auf 2,7 Millionen Tonnen sanken. Diese Entwicklung ist vor allem durch den anhaltenden Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Handelsstörungen mit östlichen Donauanrainerstaaten bedingt.

Im Gegensatz dazu konnten andere Verkehrsbereiche auf der Donau zulegen: Die Exporte stiegen um 7,5 Prozent auf zwei Millionen Tonnen, die Transitverkehre um 3,8 Prozent auf 0,9 Millionen Tonnen. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Inlandverkehre, die um 158,1 Prozent auf 0,4 Millionen Tonnen zunahmen.

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Regional unterschiedliche Verkehrsaufkommen

Die Verkehrsströme auf der Donau sind stark regional unterschiedlich verteilt. Der Donauabschnitt zwischen Wien und der slowakischen Grenze bei Wolfsthal bleibt weiterhin der am stärksten befahrene Abschnitt, auf dem 2023 über 4,5 Millionen Tonnen Güter transportiert wurden. Von diesen Mengen wurden mehr als 2,8 Millionen Tonnen stromaufwärts und 1,7 Millionen Tonnen stromabwärts befördert.

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Ein deutliches Ost-West-Gefälle zeigt sich im Vergleich der Donauabschnitte. Während zwischen Aschach in Oberösterreich und Passau in Bayern lediglich knapp 2,1 Millionen Tonnen transportiert wurden, übertrifft die über die Ost-Grenze verschiffte Gütermenge jene im Westen um mehr als das Doppelte.

Auch die Donauabschnitte zwischen Wien und Korneuburg, Korneuburg und Pischelsdorf sowie Pischelsdorf und Krems wiesen 2023 hohe Transportmengen von jeweils über 4 Millionen Tonnen auf. In der Wachau, im Nibelungengau, sowie im Strudengau und Machland wurden ebenfalls jeweils fast 3,8 Millionen Tonnen befördert.