Intermodale Transporte : Wie Fraunhofer dabei hilft, effiziente Transportentscheidungen zu treffen

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Der regionale bzw. europäische Transport über die Straße ist für viele Unternehmen aus verschiedenen Gründen oft die erste Wahl - aber nicht die nachhaltigste Entscheidung. Aus Mangel an Alternativen bzw. der Komplexität von multimodalen Transporten werden Güter daher meist noch unimodal - also mit einem Verkehrsmittel - abgewickelt.

Nun hat Fraunhofer Austria im Rahmen eines Forschungsprojekts gemeinsam mit dem AIT Austrian Institute of Technology und bitsfabrik den Transport-Vergleichsrechner ImTraUm entwickelt. Diese laut Angaben "leicht zu bedienende Anwendung" helfe Unternehmen dabei, verschiedene Transportmöglichkeiten miteinander zu vergleichen. Dabei können sie intermodale Transporte (Kombination aus verschiedenen Verkehrsmitteln) mit unimodalen Transporten (ein Verkehrsmittel) einfach gegenüberstellen. Damit wird die Entscheidung für den nachhaltigsten Transport deutlich vereinfacht.

ImTraUm wurde konkret dafür entwickelt, um die Vorteile umweltfreundlicher und nachhaltiger Transportmethoden aufzuzeigen und gleichzeitig die wirtschaftlichen Aspekte zu betrachten. Nutzer geben relevante Daten wie Start und Ziel, gewünschte Ladungsträger, Gewicht und Transporthäufigkeit ein und erhalten in wenigen Sekunden umfassende Ergebnisse: imTraUm vergleicht einen Ökoscore (bestehend aus CO₂-Emissionen und Lichtemissionen), die CO₂-Emissionen, die durchschnittlichen Transportkosten inkl. Vor- und Nachlauf, die zu erwartende Transportdauer und Streckenlänge und visualisiert leicht verständlich die Ergebnisse.

In Österreich sollte Schiene vermehrt mit der Donau genutzt werden

Schon lange gibt es in Österreich Bestrebungen, mehr auf der Schiene, und weniger auf der Straße zu transportieren. Im Frühsommer diesen Jahres hat Sebastian Kummer, der Leiter des Institutes für Transportwirtschaft und Logistik an der WU Wien, in einer Studie vorgerechnet, warum sich die ursprünglichen Verlagerungshoffnungen immer mehr als Irrtum herausstellen.

Die Studie zeigte, dass der Marktanteil der Schiene und des Binnenschiffs von 2019 bis 2023 weiter zurückging. Während die Verkehrsleistung auf der Straße stabil blieb bzw. leicht anstieg, verzeichneten Schiene und Binnenschiff deutliche Verluste. Konkret sank der Modal-Split-Anteil der Schiene von 27,7 Prozent im Jahr 2019 auf 26,6 Prozent im Jahr 2023, und der des Binnenschiffs von drei auf 1,6 Prozent.

Der Obmann für die Sparte Transport und Verkehr der Wirtschaftskammer Österreich, Alexander Klacska, hat kürzlich im Gespräch mit Dispo ebenfalls die verschiedenen Verkehrsträger in Österreich analysiert und kam zu dem Schluss, dass die Donau als Transportmöglichkeit nur gemeinsam mit der Schiene funktioniere. "Es ist komplex, aber lösbar, wenn der Wille da ist", so Klacska gegenüber Dispo.

Das neue Tool ImTraUm soll hier jedenfalls mehr und schnellere Entscheidungsmöglichkeiten bieten. „Unser Ziel ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch sinnvolle Transportentscheidungen zu treffen“, so Projektleiterin Sandra Stein von Fraunhofer Austria. Matthias Prandtstetter vom AIT – Austrian Institute of Technology ergänzt: „Gut informierte Transportentscheidungen tragen wesentlich zu ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit bei. imTraUm hilft dabei, solche Entscheidungen zu treffen, die sowohl der Umwelt als auch der Wirtschaft zugutekommen“, und auch Patrick Kastner von der bitsfabrik ist überzeugt: „Wir haben schon heute die Technologien und das Knowhow, um selbst emissionsintensive Branchen wie das Transportwesen in Umweltfragen dabei zu unterstützen, die optimalen Entscheidungen zu treffen.“

Das Tool ist ab sofort auf der entsprechenden Webseite kostenlos verfügbar.