Letzte Meile : Liefergrün: Ein neuer Dienst für die letzte Meile startet in Wien

Fahrzeuge von Liefergrün
© Liefergrün

Die letzte Meile nachhaltig und effizient zu gestalten ist angesichts der stetig steigenden Zahlen im Online-Shopping ein ständiges Muss. Mittlerweile kaufen laut der aktuellen E-Commerce-Studie 76 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen online ein, die 10-Milliarden-Euro-Marke wurde bis Ende April 2022 erstmals geknackt. Gleichzeitig ist der Lieferverkehr in den Städten für Platzprobleme und Emissionen verantwortlich – der Lieferprozess ist etwa für 70 Prozent der Gesamtemissionen verantwortlich.

Das deutsche Unternehmen Liefergrün will genau diese Herausforderungen adressieren und ist nun ab Ab Anfang November auch in Österreich unterwegs. Das Konzept des jungen Unternehmens: Die schnelle und emissionsfreie Zustellung inklusive Plattform. Gestartet wird in Wien, weitere österreichische Städte und Nachbarländer sollen bald folgen.

Geführt wird Liefergrün in Österreich von Sascha Sauer, der zuvor bei Hermes tätig war: „In Österreich und Osteuropa ist der Onlinehandel eindeutig im Aufwind. Allerdings ist die letzte Meile dort noch nicht ausreichend nachhaltig abgedeckt. Gerade beim letzten Punkt müssen wir schneller werden. Mit dem Liefergrün-Ansatz aus Deutschland sehe ich daher großes Potenzial", so Sauer.

Gestartet wird mit fünf Mitarbeitern und drei Partnern, erklärt Sauer gegenüber dispo. „Schon ab Jänner werden weitere Landeshauptstädte wie Graz, Klagenfurt, St. Pölten, Linz und Salzburg folgen. Bezüglich Kunden kann ich Ihnen aktuell die Namen noch nicht nennen, wir werden hier aber zeitnah einen Großkunden in Österreich und Deutschland ankündigen.“

Planbare Lieferungen und Retouren

Die Last-Mile-Plattform setzt mit ihrem technologisierten Logistikkonzept auf planbare und schnelle Belieferung von Innenstädten per Lastenrad und E-Van. Die Kunden und Kundinnen bestimmen dabei, wann die Lieferung ankommen soll und nicht umgekehrt. Das gleiche Prinzip gilt auch für die Retouren. Mit einer eigens entwickelten App wird auch die optimale Route für die Fahrerin oder den Fahrer mit dem passenden Fahrzeug berechnet. Auf diese Weise werden laut Liefergrün Lieferungen effizienter und 86 Prozent der Emissionen im Lieferprozess können dadurch eingespart werden. Der Rest wird durch das Unternehmen kompensiert. Das Ziel ist natürlich, irgendwann die 100 Prozent zu erreichen.

“Wir arbeiten daran, europaweit die nachhaltigste und effizienteste Lieferlösung für jeden Online-Shop aufzubauen. Die Expansion nach Wien markiert den Beginn unseres internationalen Abenteuers. Die grüne letzte Meile wird überall in Europa gebraucht, und nur die Einzelhändler, die sich jetzt der Bewegung anschließen, können sich wirklich differenzieren”, so Niklas Tauch, Geschäftsführer von Liefergrün. “Saschas Erfahrung bei Hermes macht ihn zur perfekten Ergänzung, um unser Team und unser Lieferkonzept in ganz Österreich zu exportieren.”

Expansion Richtung Zentraleuropa

Das 2020 gegründete Startup mit Standorten in Münster und Berlin beschäftigt mittlerweile über 60 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. In Berlin, Hamburg und Köln sind die grünen Stadtflitzer bereits im Einsatz. Seit September ist Liefergrün nun auch offiziell in Wien tätig - ab Anfang November starten die Lieferungen. Die geplante E-Van- und Cargo-Bike-Flotte wird zudem schnell alle Landeshauptstädte und Umgebung abdecken können.

Durch die Nähe Österreichs zu anderen europäischen Ländern hat Liefergrün als nächstes Metropolen wie Budapest, Bratislava und Prag im Visier und kann damit weitere 30 Prozent des Liefermarktes abdecken. “Diese Märkte sind vielversprechend, da das Interesse am Online-Handel sehr groß ist. Doch ohne moderne und flexible Liefermöglichkeit führt dies zum Verkehrschaos in den Städten. Die derzeitige Infrastruktur entspricht noch lange nicht den nachhaltigen Zielen. Genau hier wollen wir ansetzen. Wir müssen dort, wo überholte Prozesse bestehen, radikal umdenken, um eine intelligentere und nachhaltigere Lieferinfrastruktur für die letzte Meile und mittelfristig für den Regionalverkehr zu schaffen”, so Sauer.