Kreislaufwirtschaft : Meta Lagertechnik fokussiert Nachhaltigkeit von Regalen

Picktower Meta-Regalbau
© Meta-Regalbau

Meta bietet relativ neu neben Regalen nun auch Fördertechnik an. Warum dieser Schritt?

Elvis Sabljakovic
Wir haben bis jetzt stationäre Regalsysteme produziert und verkauft, haben aber bemerkt, dass unsere Kunden immer stärker in Richtung Automatisierung gehen. Wir haben dem Kundenwunsch entsprochen und gesagt, wir nehmen das mit auf - wobei wir das vorher auch schon gemacht haben, nur nicht in diesem Ausmaß. Also ganzheitliche Lagerplanung haben wir auch vor diesem Schritt angeboten. Wir haben dafür etliche Partner, mit denen wir zusammenarbeiten – denn Fördertechnik und Regale ergänzen sich natürlich gut.

Sie haben sich damit breiter aufgestellt. Was ist an weiteren Ergänzungen in der Zukunft zu erwarten?

Sabljakovic
Es geht wie gesagt immer mehr in Richtung Automatisierung, das ist der vorherrschende Trend in allen Branchen. Es wird aber auch das eine oder andere Produkt oder Vorhaben geben, das vor allem die Nachhaltigkeit von Regalen im Fokus hat. Dabei wird es um das Material bzw. deren Wiederverwendbarkeit gehen. Denn wenn man über Nachhaltigkeit spricht, sollte, denke ich, der Trend ohnehin dorthin gehen, dass wir von dieser Wegwerfgesellschaft wegkommen. Wenn jeder seinen Beitrag dazu leistet und etwa sagt, ein Regal hat nicht nur fünf Jahre Lebensdauer, weil ich es dann nicht mehr brauche, sondern ist noch weitere 15 Jahre gut nutzbar. Das bringt uns auch als Gesellschaft weiter.

Bleiben wir doch gleich beim Thema Nachhaltigkeit. Welche Schritte setzt Meta Lagertechnik in diesem Bereich?

Sabljakovic
Ich glaube einer unserer größten Schritte war es, den Transport vermehrt auf die Schiene zu verlagern. Unsere Muttergesellschaft ist circa 1000 Kilometer von uns entfernt, von dort holen wir die Ware ab und bringen sie nach Wiener Neudorf, um sie dann in ganz Österreich zu verteilen. Wir haben gesehen, dass die Kapazitäten, die wir mit LKW auf der Straße befördern, immer kleiner werden. Das hat damit zu tun, dass die Ware schon in Deutschland vorkommissioniert wird. Wenn also jemand nur zwei Laufmeter bestellt, wird das so nach Österreich transportiert. Das bedeutet oft viele LKW mit wenig Ware. Was wir getan haben: Wir haben auf die Schiene verlagert. Die Ladungen aus Deutschland gehen nun via Zugtransport an den Hafen Wien, werden von unserem Partner abgeladen, zu uns gebracht und von dort aus verteilt. Wir kommissionieren also für österreichische Kunden nun in Österreich. Damit sparen wir uns etwa 150 Ladungen pro Jahr. Das ist der erste große Punkt, wenn es um CO2-Einsparung geht. Der zweite Punkt ist Elektromobilität: Unser Fuhrpark besteht nun zu 75 Prozent aus E-Fahrzeugen. Ich gehe davon aus, dass wir spätestens 2025 zu 100 Prozent auf Elektromobilität umgestellt haben.

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"Einer unserer größten Schritte war es, den Transport vermehrt auf die Schiene zu verlagern."

Elvis Sabljakovic, Geschäftsführer von Meta Lagertechnik Österreich

- © Meta Lagertechnik

War die Umstellung auf die Schiene mit Mehrkosten verbunden?

Sabljakovic Nein, wir haben die Kosten umverteilt. Durch die Senkung der Ladungen können wir das Lager finanzieren. Uns war eigentlich ziemlich schnell klar, dass sich das lohnt. Wir sind auch sehr froh über unseren Partner, mit dem wir das machen können, und der Ablauf funktioniert auch wirklich hervorragend.Gibt es Pläne, auch die erste und die letzte Meile mittel- und langfristig CO2-freundlich, also mit E-LKW, abzudecken?Sabljakovic Grundsätzlich setzen wir auf langjährige Partnerschaften mit unseren Frächtern, wobei sich auch hier in den nächsten zwei bis drei Jahren etwas verändern wird. Derzeit stehen wir hier noch am Anfang und sind dabei, ein Konzept dafür auszuarbeiten. Das ist auf jeden Fall ein Projekt, das ich persönlich sehr unterstütze und das uns auch sehr am Herzen liegt.

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Bietet Meta Lagertechnik auch Dienstleistungen wie etwa regelmäßige Inspektionen oder Sicherheitsschulungen an?

Sabljakovic Es gibt die jährliche Regalinspektion, die wir jedem Betreiber anbieten und natürlich auch empfehlen. Das Thema Sicherheitsschulungen wollen wir jetzt in Verbindung mit einer Regalinspektion aufnehmen – nämlich vor allem in Lager, wo viele Schäden anfallen. Da wollen wir uns gemeinsam ansehen, ob die Lagermitarbeiter vielleicht in ihrer Tätigkeit als Staplerfahrer zu schlecht geschult sind. Manchmal kann es zum Beispiel sein, dass der Fahrweg zu gering dimensioniert ist und der Stapler deshalb immer am Regal anfährt oder ähnliches. Es wäre wichtig, solche Gefahrenzonen zu erkennen.

Sie haben einige neue Mitarbeiter aufgenommen und suchen derzeit auch. Was ist hier der Hintergrund?

Sabljakovic Wir bearbeiten in Österreich seit letztem Jahr auch den Schweizer Markt. Der wurde bisher von Deutschland mitbetreut. Wir arbeiten dabei vorwiegend mit Handelspartnern zusammen, damit sind wir die Einzigen, die so etwas in der Art und in dieser Größe machen. Und das Gleiche wollen wir auch in der Schweiz schaffen. Das bedeutet nun natürlich auch, dass wir in Mitarbeiter investieren – und auch in ein neues Büro in Vorarlberg, um näher bei den Kunden zu sein.