Investitionen in die Supply Chain : In diese Bereiche investieren Unternehmen für sichere Lieferketten

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Blue Yonder hat weltweit 600 Führungskräfte im Lieferketten-Management zu ihren strategischen Supply-Chain- und Logistikaktivitäten im letzten Jahr interviewt - und der überwiegende Teil (84 Prozent) waren von Unterbrechungen der Lieferkette betroffen - im DACH-Raum waren es sogar 97 Prozent, das sind die meisten im Vergleich aller Regionen.

Über die Hälfte der Störungen im DACH-Raum lag dabei im moderaten (54 Prozent) und geringfügigem (37 Prozent) Bereich. Besonders schwere Störungen verzeichneten die Lieferketten in UK (elf Prozent). Die DACH-Region kam mit einer Quote von fünf Prozent vergleichsweise glimpflich davon.

Als Gründe für ihre Lieferkettenprobleme nannten die meisten Unternehmen die mangelnde Verfügbarkeit von Rohstoffen (48 Prozent) und verlängerte Lieferzeiten bei Materiallieferanten (47 Prozent). Als weitere Ursachen wurden fehlende Arbeitskräfte (44 Prozent) sowie mangelnde Verfügbarkeit von Transport- und Frachtschiffen (41 Prozent) genannt. In der DACH-Region kam es aufgrund von Extremwetter/Klimawandel und Änderungen der Schifffahrtsrouten zudem häufiger zu wetterbedingten Störungen als in anderen Regionen.

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Fachkräftemangel die Hauptursache für Lieferkettenprobleme in der DACH-Region

Die am häufigsten genannten Folgen der Lieferkettenunterbrechungen waren verzögerte Lieferzeiten für die Kunden (42 Prozent), Produktionsstillstand (42 Prozent) und das Nichteinhalten-Können neuer Vorschriften (39 Prozent). Die beiden gravierendsten Auswirkungen – Verzögerungen für den Kunden und Produktionsstillstände – waren in den meisten Regionen identisch. Im DACH-Raum wurde hingegen der Mangel an qualifiziertem Personal mit 49 Prozent als Hauptursache für Lieferkettenunterbrechungen angegeben.

Stark gestiegene Kosten bei Transport und Material

Steigende Kosten, vornehmlich verursacht durch Inflation, gehören zu den zentralen Herausforderungen, mit denen Supply-Chain Manager im letzten Jahr konfrontiert waren. Im DACH-Raum sowie in Frankreich/Benelux waren die Transportkosten besonders hoch. 48 Prozent der Unternehmen in DACH und 47 Prozent in Frankreich/Benelux gaben an, dass dieser Bereich am stärksten von der Inflation betroffen war. In anderen Regionen stiegen vor allem die Materialkosten. Mit 41 Prozent war hier die Teuerungsrate in UK am höchsten, gefolgt von US mit 36 Prozent. In DACH und Frankreich/Benelux fiel die Preiserhöhung beim Material mit jeweils 28 Prozent vergleichsweise moderat aus.

Durch die Kombination aus hoher Inflation, Störungen der Lieferkette und einem insgesamt verlangsamten Wirtschaftswachstum verringerte sich bei vielen Unternehmen die Gewinnspanne. Aufgrund steigender Kosten reduzierten sich bei insgesamt 46 Prozent der weltweit befragten Unternehmen die Margen. Am stärksten sanken die Gewinne in den Vereinigten Staaten. Hier verzeichneten 60 Prozent der befragten Unternehmen sinkende Profite, gefolgt von DACH (43 Prozent), Frankreich/Benelux (26 Prozent) und UK (24 Prozent). Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen verzeichneten jedoch auch höhere Gewinnspannen. Besonders hohe Margenzuwächse verzeichneten die Unternehmen in der Region Frankreich/Benelux (58 Prozent). Es folgen die DACH-Region (41 Prozent), UK (39 Prozent) und US (24 Prozent).

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Erhöhte Investitionen bei KI-basierten Technologien und Nachhaltigkeit

Um Gewinneinbußen abzufedern, nimmt die Bedeutung strategischer Investitionen in die Lieferkette für Unternehmen immer mehr zu. Acht von zehn der befragten Unternehmen (79 Prozent) haben im letzten Jahr ihre Investitionen im operativen Bereich der Lieferkette erhöht und lediglich 4 % ihre Investitionen reduziert. Weltweit investierten 51 Prozent der befragten Firmen mehr als zehn Millionen Dollar in die Lieferkette.

In US, UK und Frankreich/Benelux investierten 80 Prozent der Unternehmen weniger als 15 Mio. Euro in die Lieferkette. Eine Ausnahme bildet die DACH-Region. Hier investierten 31 Prozent der Firmen mehr als 15 Mio. Euro. In allen befragten Regionen investierten die Unternehmen vor allem in zukunftsfähige Bereiche wie Nachhaltigkeit (48 Prozent) oder KI-basierte Technologien (41 %). Weitere Schwerpunkte lagen auf der Entwicklung neuer Strategien (40 Prozent), der Beschaffung zusätzlicher Arbeitskräfte (39 Prozent) und der Umsetzung der digitalen Transformation (37 Prozent).

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Nachhaltigkeit hat in den meisten Regionen hohe Priorität

Das Thema Nachhaltigkeit hatte für fast alle Unternehmen die höchste Priorität. Besonders hoch waren die Investitionen im Bereich Nachhaltigkeit in der US-Region. 55 Prozent der US-amerikanischen Unternehmen erhöhten ihren Etat in diesem Bereich (gegenüber 42 Prozent im Jahr 2023), dicht gefolgt von der DACH-Region (49 Prozent) und Frankreich/Benelux (46 Prozent). In UK erhöhten 27 Prozent der befragten Firmen ihre Nachhaltigkeitsausgaben. Das ist der niedrigste Wert aller Regionen.

Während das Thema Transporteffizienz für Frankreich/Benelux (63 Prozent) und US (59 Prozent) oberste Priorität hat, konzentrierten sich Unternehmen in der DACH-Region hauptsächlich auf die Verringerung von Abfall und Ausschussware (66 Prozent) sowie auf das Reduzieren von Rückgabeprozessen (47 Prozent) entlang der gesamten Lieferkette.

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KI auf dem Vormarsch

Die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) in das Supply Chain Management ist für Unternehmen zu einem wichtigen Erfolgsfaktor geworden und steht bei den Lieferketten-Investitionen an zweiter Stelle. Durch den Einsatz von KI können Unternehmen nicht nur die Produktivität von Lieferketten steigern, sondern ihre Supply Chains auch widerstandsfähiger und reaktionsfähiger machen. Laut der Blue Yonder Umfrage nutzen mittlerweile mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen KI für die Lieferkettenplanung (56 Prozent), im Transportwesen sind es 53 Prozent und im Auftragsmanagement 50 Prozent.

Generative KI hat ein großes Potenzial und könnte die Art und Weise, wie Unternehmen mit Lieferkettenprozessen umgehen, grundlegend verändern. Seit ihrem Aufkommen haben die meisten der befragten Unternehmen generative KI in irgendeiner Form in ihren Lieferketten implementiert (80 Prozent), entweder vollständig (12 Prozent), teilweise (33 Prozent) oder in Pilotprojekten (35 Prozent).

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91 Prozent der befragten Unternehmen sind der Meinung, dass sich durch generative KI Lieferkettenprozesse optimieren und Entscheidungsfindungen effektiver durchführen lassen. Bei US-amerikanischen Unternehmen steht generative KI – im Vergleich zu KI/Machine Learning (ML) – schon heute klar an erster Stelle. Britische Unternehmen setzen generative KI und KI/ML eher gleichwertig ein, während die DACH-Region vorwiegend KI/ML-basierte Lösungen nutzt.